Salzgitter-Lebenstedt – Bauabschnitt 1 – 6
Wohnungen errichtet: 5.247 WE
Bauzeitraum: ab 1939
Fotografiert: 2014
Durch die Errichtung des Stahlwerks („Reichswerke Hermann Göring“) begannen 1937 die Planungen (Baubeginn: 1939) für eine neue Stadt mit dem Plannamen „Hermann-Göring-Stadt“, welcher mit engültiger Stadtgründung 1942 zu 'Watenstedt-Salzgitter' geändert wurde (und 1951 zu 'Salzgitter').
"Lebenstedt" war, südwestlich des Stahlwerkes, das größte Planungsgebiet und sollte einmal mit dem südlicheren "Gebhardshagen" und "Bad" zu einer 300.000-Einwohner-Metropole verschmelzen (weitere Informationen zu Salzgitter). Bis 1946 wurden 5.247 Wohneinheiten errichtet, der zentrale Bereich (Bauabschnitt 7 bis 10) blieb jedoch unbebaut und war für Veranstaltungshalle, repräsentative und öffentliche Gebäude vorgesehen. Nur der umschließende Innenstadtring, welcher 'Alt-Lebenstedt' mit einschließt, wurde fertiggestellt. Jedes einzelne Baugebiet wird von den angrenzenden Gebieten durch Parks und Grünanlagen 'isoliert' und gibt der Stadt insgesamt einen 'grünen Charakter'. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden die Bauabschnitte nachverdichtet - zu den Wohneinheiten liegen jedoch leider keine Zahlen vor.
Bauabschnitt 1, 476 WE + Nachverdichtungen (Hauptbauzeitraum: 1939 – 1945): Charakteristisch sind die Zeltdächer und Torbögen als Hofeinfahrt. Vom Bahnhof kommend fallen allerdings zuerst die arkardenförmigen Fußgängerdurchwege an der Straßenfront auf. In diesem Bauabschnitt 1 befinden sich auch zahlreiche Nachverdichtungen.
Bauabschnitt 2, 1.355 WE + Nachverdichtungen (Hauptbauzeitraum: 1940 – 1946): Die Baustruktur und Charakteristika sind dem BA1 ähnlich, allerdings wurde deutlich mehr nachverdichtet und ein Nahversorgungszentrum errichtet. Weiterhin wurde zahlreiche Eigenheime gebaut .
Bauabschnitt 3, 638 WE + Nachverdichtungen (Hauptbauzeitraum: 1940 – 1946): In diesem Bauabschnitt wurden im nachhinein deutlich mehr und hochgeschossigere Gebäude errichtet. Weiterhin gibt es, verglichen mit den Abschnitten 1 bzw. 2, erste Modifikationen bei der Bauausführung.
Bauabschnitt 4, 840 WE + Nachverdichtungen (Hauptbauzeitraum: 1941 – 1943): Dieser Bauabschnitt schließt sich nördlich der Fußgängerzone an und weist nur vereinzelte, aber prägnante Nachverdichtungen auf.
Bauabschnitt 5, 1.446 + Nachverdichtungen (Hauptbauzeitraum: 1940 – 1946): Im Bauabschnitt 5 befinden sich vorwiegend die charakteristischen, zweigeschossigen Gebäudezeilen mit Zeltdach. Nördlich und westlich wurden allerdings zahlreiche, markante Punkthochhäuser mit Satteldach errichtet. Insgesamt wurden die Nachverdichtungen jedoch dezent vorgenommen - mit Ausnahme des auffälligen Y-Hochhauses.
Bauabschnitt 6, 492 WE + Nachverdichtungen (Hauptbauzeitraum: 1940 – 1946): Der Bauabschnitt 6 weist besonders markante und lange Straßenfluchten bzw. Hauszeilen auf, wobei dieses auch an den relativ wenig verwendeten Grünstreifen, parkähnlichen Anlagen und einer daraus resultierenden „Baumarmut“ liegen mag. Die Nachverdichtungen sind auch hier hochgeschossig und der Anteil an Einfamilienhäusern ist ebenfalls höher