Bayern

Quelle: Grafik verändert nach (externer Link)
Augsburg
Folgende Siedlungen wurden bisher in Augsburg fotografiert: 

- Centerville (1.176 Wohneinheiten)
- Hochfeld (1.000 WE)
- Hochzoll-Süd (1.849 WE)
- Sheridan Park (600 WE)
- Universitätsviertel (5.100 WE)
- Wolfram-Herrenbachviertel (2.100 WE)
Augsburg – Centerville
Wohnungen errichtet: unbekannt
Wohnungen aktuell: 1.176 WE
Bauzeitraum: unbekannt, Reviatlisierung: 2000er bis 2010er-Jahre
Fotografiert: 2014

Die Siedlung 'Centerville' ist eine ehemalige Anlage der US-Army (Abzug 1993) und wurde nördlich der Sheridan-Kaserne errichtet (heute: Siedlung 'Sheridan-Park'). 
Viele Gebäude wurden grundsaniert und mit Dachwohnungen ausgebaut (Terrassen). Ergänzend entstand im östlichen Anschluss eine sehr große Anlage eines Altersheims mit vier baugleichen Blöcken (letztes Foto der Serie). Insgesamt gibt es in dem Bereich 1.176 Wohneinheiten, wobei über den ursprünglichen Entstehungszeitraum keine Angaben vorliegen.
Augsburg – Hochfeld
Wohnungen errichtet: 1.000 WE
Bauzeitraum: 1952 - 1957
Fotografiert: 2014

Die Siedlung Hochfeld wurde westlich einer alten Eisenbahnersiedlung mit 1.000 Wohneinheiten von 1952 bis 1957 errichtet. In einer Nord-Süd-Achse befindet sich zentral ein Park, der von zum Teil hochgeschossigen Laubenganghäusern eingefasst wird. Ansonsten entstanden vorwiegend 5-geschossige Riegel.
Augsburg - Hochzoll-Süd
Wohnungen errichtet: 1.849 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 2014

Hochzoll-Süd hatte seinen Ursprung in den Vorbereitungen zu den Olympischen Spielen 1972 in München (die Kanuwettbewerbe fanden in Augsburg statt). Letztendlich wurde die Siedlung unter dem Namen „Europadorf“ in den 1960er-Jahren geplant und mit 1.849 Wohnungen realisiert.
Die Siedlung weißt eine locker gestaltete Parkstruktur auf, die mit unterschiedlich gestaffelten Bebauungshöhen und abgegrenzten Wohnquartieren eine geschlossene Einheit bildet.
Augsburg – Sheridan Park 
Wohnungen aktuell: 600 WE
Bauzeitraum: 2006 - 2018
Fotografiert: 2014
Quellen: BY7, BY39 & BY40

Mit dem Abzug der US-Army wurde das Gelände der Sheridan-Kaserne 1998 an die Stadt Augsburg übergeben und wurde ab 2006 zu einem neuen Stadtteil umgestaltet. Abschließend entstand der Sheridan-Tower im Jahr 2018 und bildet den Abschluss des Siedlungsbaus.
Bis auf vereinzelte Gebäude wurde die Kaserne komplett zurückgebaut und im westlichen Teil ist ein Areal für Gewerbeansiedlungen vorgesehen.
Insgesamt sollen auf dem Gelände 600 Wohneinheiten entstehen, wobei das Herzstück der zentrale Bereich ist - verlaufend in Nord-Südachse. Dieser Bereich definiert sich durch seine weit ausgedehnten Parkanlagen und vielen Sport- bzw. Spielplätzen.
Augsburg – Universitätsviertel
Wohnungen errichtet: 5.100 WE
Bauzeitraum: ab 1974
Fotografiert: 2014

Das Universitätsviertel gliedert sich in zwei Bauabschnitte: Einmal ein sehr komplex und hochgeschossiges Gebiet (nördlich) aus den vermutlich 1970er-Jahren und zum anderen ein mehr niedriggeschossigeres, eher locker bebautes Quartier (südlich - zweite Fotoserie) - sehr typisch für die 1980er-Jahre.
Das Universitätsviertel entstand ab 1974 auf dem ehemaligen Flugplatzgelände (Vornutzung: Messerschmitt AG, US-Army, Zivilflugplatz) und es gibt unterschiedliche Bezeichnungen mit unterschiedlichsten Angaben: Demnach ist es unklar, ob die Siedlung „Alter Flugplatz“ (1.000 WE nach dem zuständigen Bundesamt und der „neuen Heimat“) und „Universitätsviertel“ (nach dem zuständigen Bundesamt mit 5.100 WE) ein und das selbe ist, wobei nur einen „Stand der Dinge“ des jeweiligen Bauabschnittes wiedergeben wird oder ob tatsächlich zwei Siedlungen vorliegen.
Nach einem Besuch und der Datenlage erscheint es realistisch, dass erst 1.000 Wohnungen geplant wurden (Bebauungsplan von 1972 mit dem Titel „alter Flugplatz“) und mit der Errichtung der Universität (ab 1974) das Sieldungsgebiet auf 5.100 WE erweitert wurde („Universitätsviertel“) - wobei wahrscheinlich die „Änderung“ bei der Archivierung nicht vermerkt wurde und somit zwei Siedlungen (an gleicher Stelle) „entstanden“.
Leider ließen sich über die Stadt Augsburg keine Informationen in Erfahrung bringen. Ebenso ergab die Recherche im Onlinestadtarchiv keine eindeutigen Informationen.
Augsburg – Wolfram-Herrenbachviertel
Wohnungen errichtet: 2.100 WE
Bauzeitraum: ab 1960
Fotografiert: 2014

Die Siedlung Wolfram-Herrenbachviertel entstand ab 1960, wobei das Einkaufszentrum „Schwabencenter“ mit drei 20-geschossigen Punkthochhäusern von 1970 bis 1971 errichtet wurde. In diesem Zeitraum wurden noch weitere Scheiben- und zwei (kleine) Punkthochhäuser gebaut.
Ansonsten besteht das Viertel vorrangig aus traditionell errichteten Zeilen, wobei aber auch hier einzelne Hochhäuser und komplexere Riegel ergänzt wurden.
Auf Basis des Besuchs kann schätzungsweise von ca. 2.100 Wohneinheiten ausgegangen werden - genaue Zahlen liegen mir leider nicht vor.
Donauwörth – Parkstadt
Wohnungen errichtet: 1.500 WE
Bauzeitraum: 1959 - 1970er-Jahre
Fotografiert: 2017

Die Siedlung liegt auf einem Höhenzug oberhalb der Stadt und wurde dem damaligen Zeitgeist entsprechend autogerecht geplant. Auffällig ist die wechselnde Bebauung: In kleinen Abschnitten wechseln sich fortlaufend Einfamilienhaus- und Mehrfamilienhausquartiere ab (Zeilen, Punkthoch-häuser). Hauptgestaltungselement ist die Parkstruktur, wobei jedoch eine klare Gliederung fehlt (Hauptachse, Zentrum o.ä.). Dieser Eindruck wird durch eine östlich vorbeiführende Hauptstraße und den kleinen Heckengängen für Fußgänger zwischen den Hausgärten verstärkt.
Zur Siedlung Parkstadt in Donauwörth liegen mir leider keine tiefgreifenden Informationen vor, außer dass der Baubeginn 1959 war (und bis in die 1970er-Jahre dauerte). Nach einem Besuch vor Ort kann von ca. 1.500 WE ausge-gangen werden.
Erlangen
Folgende Siedlungen wurden bisher in Erlangen fotografiert: 

- Bruck (3.250 Wohneinheiten)
- Europakanal-Siedlung (2.900 WE)
Erlangen – Bruck
Wohnungen errichtet: 3.250 WE
Bauzeitraum: 1960er bis 1970er-Jahre
Fotografiert: 07/2018

Zu der Siedlung Bruck liegen leider überhaupt keine Informationen vor, die Anzahl der Wohneinheiten ist geschätzt bzw. gezählt. Anhand von Kartenmaterial lässt sich das Gebiet jedoch gut eingrenzen und die Bauzeit sollte sich auf die späten 1960er- bis Mitte der 1970er-Jahre belaufen.
Die Siedlung wird von zwei Hauptverkehrsstraßen in vier Teile zerschnitten, wobei alle Teile sehr heterogen mit traditionell anmutender Zeilenbebauung, Zeilen mit Fertigelementen, Punkthochhäusern und Mittelganghäusern in jeweils industrieller Bauweise errichtet wurden.
Erlangen – Europakanal-Siedlung
Wohnungen errichtet:  2.900 WE
Bauzeitraum: 1965 - 1985
Fotografiert: 07/2018

Die Siedlung am Europakanal (Büchenbach-Nord) wurde ab 1965 errichtet und über die Jahre immer laufend ergänzt. Besonders markant und prägend für die Siedlung sind jedoch die Hochhäuser mit unterschiedlichen Bauformen direkt am Europakanal. Westlich des Kanals findet man dann komplexere Bauformen und auch Bungalows, aber auch zahlreiche Zeilenbauten und weitere, kleinere Punkthochhäuser (auch östlich vom Europakanal).
Fürth – Hardhöhe
Wohnungen errichtet: 1.700 WE
Bauzeitraum: 1955 - 1964
Fotografiert: 07/2018

Die Siedlung wurde auf einer Anhöhe westlich der Innenstadt errichtet und so umgeben die drei- bis viergeschossigen Zeilenhäuser mehrere Scheibenhochhäuser im Zentrum. Hier befindet sich das Zentrum der Siedlung mit Ladenzeile und der 2007 eröffneten U-Bahn-Station mit Anbindung an das Zentrum bzw. Nürnberg.
Im östlichen Teil wurden, wahrscheinlich später als im angegeben Bauzeitraum, vier Punkthochhäuser errichtet.
Memmingen – Berliner Freiheit
Wohnungen errichtet: 2.300 WE
Bauzeitraum: ab Ende 1950er-Jahre
Fotografiert: 2014

Zur Berliner Freiheit (auch „Weststadt“ oder „Der Westen“ genannt) in Memmingen liegen mir leider nur wenig Informationen vor. Nach einem Besuch der Siedlung kann von ca. 2.300 Wohneinheiten ausgegangen werden. Erste Hochhäuser entstanden ab Ende der 1950er-Jahre, eine Flächendeckende Bebauung erfolgte ab 1961.
Neben einem 15-geschossigen Punkhochhaus dominieren die Siedlung fünf 8-geschossige Hochhausscheiben, sowie ein markantes Y-Hochhaus. Ansonsten wurden im Ostteil Riegel in traditioneller Bauweise (im Südwesten in Plattenbauweise) errichtet.
München
Folgende Siedlungen wurden bisher in München fotografiert: 

- Am Ackermannbogen (2.250 Wohneinheiten)
- Fürstenried (8.200 WE)
- Hasenbergl (8.312 WE)
- Messestadt Riem (5.670 WE)
- Neuperlach (24.921 WE)
- Olympia Pressestadt (1.700 WE)
- Olympisches Dorf (4.552 WE)
München – Am Ackermannbogen
Wohnungen geplant: 2.250 WE
Bauzeitraum: 2004 - vorraussichtlich 2015
Fotografiert: 2013

Die Siedlung „Am Ackermannbogen“ wird seit 2004 südlich des Olympiaparks mit 2.250 WE errichtet, die Fertigstellung des letzten Bauabschnitts ist für 2015 geplant.
Alle Fotos wurden von der Aussichtsplattform des Olympiaturmes aufgenommen.
München – Fürstenried I – III
Wohnungen errichtet: 8.200 WE
Bauzeitraum: 1959 - 1971
Fotografiert: 2010

Von 1959 bis 1971 wurden im Stadtteil Fürstenried drei Siedlungen mit insgesamt 8.200 Wohneinheiten errichtet. Aus den Planungsnamen Fürstenried I bis III entstanden die Stadtteile:
- "Fürstenried-West"
- "Neuforstenried"
- "Fürstenried-Ost"
Wie auch in der (zeitgleich besuchten) Siedlung "Hasenbergl", ist in Fürstenried eine bunt durchmischte Bebauung mit Bautypen von traditioneller Bauweise über Punkthochhäuser bis zu Hochhausscheiben in komplexer Bauweise zu finden.
München – Hasenbergl  
Wohnungen errichtet: 8.312 WE
Bauzeitraum: 1960 - 1970, 1994 - 2010
Fotografiert: 2010

Die Großwohnsiedlung "Hasenbergl" wurde von 1960 bis 1970 mit 5.576 Wohneinheiten errichtet (erste Fotoserie). Erweiternd wurde von 1965 bis 1968 die Siedlung Hasenbergl-Süd mit ihren 1.736 Wohneinheiten errichtet (zweite Fotoserie). Neben Punkthochhäusern und Riegeln in traditioneller Bauweise, wurden vor allem im Süden große Wohnkomplexscheiben errichtet.
1990 wurde für Hasenbergl (Nord) eine Nachverdichtung von 1.000 WE beschlossen und ab 1994 ausgeführt. Aufgrund maroder Bausubstanz wurden zusätzlich viele Gebäude abgerissen und in den letzten Jahren neu gebaut. Insgesamt sind über 8.300 WE für 26.000 Menschen errichtet worden. 
Südlich und östlich wurden und werden zudem noch weitere Siedlungen ergänzt, wodurch eine reibungslose Dokumentation allerdings nahezu unmöglich wird.
München – Messestadt Riem
Wohnungen errichtet: 5.670 WE
Bauzeitraum: 1997 - vorraussichtlich 2016
Fotografiert: 2013

Die "Messestadt Riem" entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Stadtflughafens München-Riem und liegt ausgestattet mit zwei U-Bahn-Stationen, südlich von dem Messegelände. Seit 1997 entstanden so die drei Bauabschnitte mit 4.800 WE, der vierte Bauabschnitt mit 870 WE (laut Bebauungsplan) soll inklusive Grünflächen bis 2016 fertiggestellt sein.
Im zentralen Bereich wurden bis zu sechsgeschossige Riegel errichtet, am Rand der Siedlung befinden sich Gebäude mit zwei Geschossen. Die Siedlung wirkt eher monoton, steril und geradlinig - durchbrochen von Grünstreifen und Parkanlagen, welche die Relikte der Bundesgartenschau von 2005 sind. Im zentral-westlichen Bereich wurde ein Shopping-Center und eine Kirche errichtet.
Konzipiert ist die Siedlung als sozialer Stadtteil der Zukunft, wobei das Gebiet bereits jetzt 2013 in München als „Ghetto“ verrufen ist. Dieser Eindruck wurde leider, vor allem für den östlichen Bereich, beim Besuch im Sommer 2013 bestätigt: Die Straßenzüge wirken unattraktiv, ungepflegt und verkommen, der Aufenthalt war eher als unbehaglich einzustufen. Auch sprechen die nachträglich angebrachten Fensterladen aus Edelstahl nicht unbedingt für gefühlte Sicherheit (letztes Foto der Serie).
München – Neuperlach
Wohnungen errichtet: 24.921 WE
Bauzeitraum: 1967 - 1980, bis 1992
Fotografiert: 2010

Neuperlach wurde ab 1967 als Entlastungsstadt für München gebaut. Der Flächenerwerb begann 1961, die Planungen für den Bau dann 1963. Ursprünglich sollte Wohnraum für 80.000 Menschen geschaffen werden, wobei 25.000 WE als minimum geplant waren. Letztendlich erfolgte bis 1980 die Fertigstellung von insgesamt 24.921 Wohneinheiten für 55.000 Menschen. Egänzt wurden bis 1992 norch 4.700 WE in Neuperlach-Süd (zweite Fotoserie).
Da München zu der Zeit schnell an Einwohnern zunahm, wurden in sehr kurzer Zeit sehr viele Wohnungen errichtet. Dieses hatte zur folge, dass erst 1974 mit dem Bau den Zentrums und somit der Hauptnahversorgungs-möglichkeiten begonnen wurde.
Ergänzend hierzu wurde im Jahr 1980 die U-Bahn-Anbindung an das Zentrum fertiggestellt, die Siedlung wird seit dem mit 3 Haltestellen bedient (plus die Endhaltestelle Neuperlach-Süd).
Besonders imposant ist der bis zu 18-geschossige Hochhausring südlich des Adenauer- und nördlich des Schumacher-Rings. Ein Standard für die damalige Bauepoche ist die autogerechte Bauweise mit den breit angelegten Verkehrswegen und Kreuzungen.
Neuperlach ist die größte je gebaute Wohnsiedlung der alten Bundesländer.
München – Olympia Pressestadt
Wohnungen errichtet: 1.700 WE
Bauzeitraum: 1969 - 1972
Fotografiert: 2013

Die Olympia-Pressestadt wurde ab 1969 durch die „neue Heimat“ im Rahmen der Münchener Olympiaausrichtung 1972 mit insgesamt 1.700 WE errichtet.
Alle Fotos wurden von der Aussichtsplattform des Olympiaturmes aufgenommen.
München – Olympisches Dorf
Wohnungen errichtet: 4.552 WE
Wohnungen aktuell: 4.300 WE
Bauzeitraum: Ende 1960er-Jahre - 1972, 2007 - 2010
Fotografiert: 2013

Die Siedlung wurde für die Olympischen Spiele 1972 errichtet - zuständigen Architekten waren das Büro Heinle und Wischer aus Stuttgart. Es entstanden Ende der 1960er-Jahre insgesamt 4.300 Wohneinheiten, wobei der Bungalow-Bereich 2007 bis 2010 um 252 WE erweitert wurde (Studentenwohnanlage) - hierfür wurden teile der alten Gebäude abgerissen und neu gebaut.
Ursprünglich waren die Bungalows den Sportlerinnen der Spiele vorbehalten worden, die Männer und die Betreuungsteams sollten in den bis zu 14-geschossigen, mehrfach abgewinkelte Terrassengebäuden und den bis zu 19-geschossigen Hochhäusern wohnen.
Von Anfang an wurde auf eine spätere Nutzung Wert gelegt, wodurch zahlreiche Spielplätze, Einkaufsmöglichkeiten und Kindergärten, aber auch Schulen gebaut wurden.
Neu-Ulm
Folgende Siedlungen wurden in Neu-Ulm fotografiert: 

- Ludwigsfeld (1.100 Wohneinheiten)
- Wiley-Süd (1.250 WE)
Neu-Ulm – Ludwigsfeld
Wohnungen errichtet: 1.100 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre - 1970er-Jahre
Fotografiert: 2014

Zur Siedlung "Ludwigsfeld", im Süden von Neu-Ulm, liegen mir leider keinerlei Informationen vor. Bauzeitraum wie auch Wohneinheiten sind geschätzt.
Die fünf Punkthochhäuser bilden eine weit sichtbare Dominante im nördlichen Teil der Siedlung und sind sichelförmig angeordnet (sie fassen somit die restliche Zeilenbebauung ein). Ansonsten ist der Stadtteil durch Ein- und Mehrfamilienhäuser geprägt, die jedoch in keinem Zusammenhang mit dem geplanten Teil im Bereich Breslauer und Karlsbader Straße stehen.
Neu-Ulm – Wiley-Süd
Wohnungen errichtet: 1.250 WE
Bauzeitraum: 1998 - 2007
Fotografiert: 2014

Die Siedlung "Wiley-Süd" (gesprochen: „Weili“) entstand auf einer ehemaligen Kasernenfläche, welche von den Amerikanern nach dem Abzug der Stadt Neu-Ulm übergeben wurde. Bis dahin war der Kasernenkomplex (140 ha) ein „Haupthindernis“ für eine weitere Stadterweiterung nach Süden.
Der Bereich zwischen Vorfeld und Ludwigsfeld, wird in "Wiley-Nord" (besteht vorwiegend aus umgestalteten, revitalisierten Wohnraum und Gewerbe- / Freizeiteinrichtungen), "Wiley-Mitte" (Naherholungs- und Freizeitflächen; u.a. Landesgartenschau 2008) und eben dem neu geschaffenen Wohnbereich "Wiley-Süd" unterteilt. 
Planungsbeginn für die 1.250 Wohneinheiten (und 280 Studentenwohnplätze) war 1997, die Fertigstellung wurde für 2007 anversiert. Bis heute finden jedoch noch Baumaßnahmen in Parkanlagen und auf vereinzelten Grundstücken statt (Baulückenfüllung?).
Die Siedlung wird von einer Parkanlage in Nord-Süd-Richtung durchzogen, zu deren Seiten sich die zum Teil recht eng, oftmals in Höfen angeordneten Riegel, Komplexe oder Würfelhäuser anschließen.
Nürnberg
Folgende Siedlungen wurden bisher in Nürnberg fotografiert: 

- Langwasser (16.250 Wohneinheiten)
- Neuselsbrunn (700 WE)
- Röthenbach-West (3.200 WE)
- Parkwohnsiedlung Zollhaus (1.070 WE)
Nürnberg – Langwasser
Wohnungen errichtet: 16.250 WE
Bauzeitraum: ab 1950
Fotografiert: 07/2018

Die Siedlung "Langwasser" wird in 4 Bauabschnitte unterschieden und da die Historie der Siedlung gut dokumentiert ist, lohnt es sich auch hier eine Unterteilung vorzunehmen.
Die Fläche der Siedlung "Langwasser" wurde zusammen mit den Bahnanlagen in der Zeit des Nationalsozialismus für Aufmärsche, Zeltlager, Kriegsgefangenenlager und zur Deportation von Juden verwendet. Im Jahr 1948 gab die Stadt Nürnberg das Gebiet zur Wohnbebauung frei und ab 1950 entstanden u.a. erste Werkssiedlungen. Darunter die „ECA-Siedlung Nürnberg“ (288 Wohneinheiten, Fotos 1 & 2), „Ideal“ (132 WE, Fotos 3, 4 & 5), „Porst-Siedlung“ oder die „Werksvolk-Siedlung“ (288 WE, Fotos 6, 7 & 8).
Im Jahr 1955 entstand in der „Ideal-Siedlung“ das erste Hochhaus Nürnbergs mit 8 Geschossen und im selben Jahr erfolgte die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs für eine Siedlung für 40.000 Einwohner. Den 1. Platz holte der Architekt F. Reichels für seinen Gesamtplan.
Am 29.03.1957 erfolgte die erste Grundsteinlegung für die Baugebiete A und B mit 700 WE in Langwasser Südost.
Hinweis: In der Summe alle Wohneinheiten, die in der Quelle genannt werden, komme ich auf gut 10.000 WE - es sind also selbst in der umfassenden Stadtteildokumentation erhebliche Lücken vorhanden. Sollten Sie weitere, ergänzenden Angaben und Quellen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf. Danke!

> BA 1: Langwasser Südost

"Langwasser Südost" ist der erste offizielle Bauabschnitt der Siedlung (von den Werksiedlungen in Südwest abgesehen) und beinhaltet die Baugebiete A/B, C, D, E, F/G und H.
Die Grundsteinlegung vom Gebiet A/B erfolgte am 29.03.1957 - errichtet wurden 700 WE in 4- und 5-geschossiger Bauweise. Im Gebiet C (1959-1960) wurden vorwiegend 154 Ein- und Zweifamilienhäuser und im Gebiet D (1961-1965)  203 Einfamilienhäuser, sowie Hochhäuser errichtet. Die Gebiete gehen alle auf den Architekten Reichels zurück.
1959 wurde bereits beschlossen, dass statt zukünftig 40.000 Einwohnern für Langwasser eine Zahl von 48.000 angestrebt werden soll. Hierdurch wurden weniger Einfamilienhäuser, dafür höhergeschossige und verdichteter Bauweisen geplant.
Schon 1963 wurde der Aufbauplan überarbeitet und das Einwohnerziel auf 63.000 erhöht. Dieses wird deutlich in den Gebieten E und F (1971-1975, nach Schlegtendal), die in Fertigteilbauweise errichtet wurden, wobei im Gebiet E größtenteils Eigentumswohnungen entstanden (1976 erfolgte noch eine Nachverdichtung).
Die Gebiete G und H (nach Reichel und Hennig) entstanden auf der Fläche des ehemaligen Flüchtlingslagers.  
Detailliertere Angaben zu Wohneinheiten und Bauzeiträumen sind der Literaturquelle nicht zu entnehmen. Zudem werden in der Literaturquelle unterschiede zwischen Angaben im Text und einem Lageplan mit Baugebietszuordnung deutlich. Die nachfolgenden zeigen laut Lageplan die Gebiete A/B, F/G und Gebiet H (die Gebiete C bis E waren witterungs- und zeitbedingt nicht dokumentierbar)


> BA 2: Langwasser Südwest

Das Baugebiet "Langwasser Südwest" beinhaltet heute auch die erste ECA-Siedlung in Deutschland, sowie die Ideal- und Werkvolk-Siedlung.
1962 und 1963 erfolgte die Planung der Baugebiete I, K, L und M, wobei Gebiet I (ab 1963, Gebrüder Scherzer) über 515 WE mit Bunglow bzw. Einfamilienhäusern und vier 13-geschossigen Hochhäusern verfügt.
Das Gebiet K wurde von 1964 bis 1967 mit 3- bis 8- bzw. Mehreren 12-geschossigen Riegeln vom Architekten Buff geplant (850 WE), während das Gebiet L/M wieder auf Plänen Reichels zurückgeht und 1965 bis 1969 errichtet wurde. Die endgültige Realisierung der 650 WE erfolgte durch Frieser, Schneider und Böbel (wobei 1990/1991 nochmal nachverdichtet wurde).


> BA 3: Langwasser Nordwest

"Langwasser Nordwest" ist in einem Stück geplant und als Baugebiet U errichtet worden. Die Architekten Hennig, Steinmeyer und Tschabrunn entwickelten dieses fast gartenstadtähnliche Gebiet mit 2.827 Wohneinheiten und 362 Eigenheimen, welches von 1966 bis 1972 errichtet wurde. An zentraler Stelle wurden mehrere bis zu 17-geschossige Hochhausscheiben errichtet und sind von Grünanlagen umgeben, wobei 1986 weitere Nachverdichtungen erfolgten. 


> BA 4: Langwasser Nordost

Langwasser Nordost ist der jüngste Teil der Siedlung und wird aktuell mit dem Bauabschnitt T gerade fertiggestellt (Ziel: 700 WE).
Insgesamt erfolgten seit der ersten Planung 1963, mit einem Ziel von 7.300 Wohneinheiten, mehrere Überarbeitungen. Dieses hatte 1970 zur Folge, dass eine stilprägende „Skyline“ verworfen wurde. Ziel war nun eine experimentellere Siedlung, wobei ab 1972 erste Testgebäude errichtet worden sind.
Tatsächlicher Baubeginn war mit dem Abschnitt P 1976, wo bis 1987 etwa 1.000 WE nach Plänen von Hennig errichtet wurde. Ziel war die Abkehr von der „Trabantensiedlung“ hin zum Wohngebiet mit Bürgerbeteiligung und so entstanden vorwiegend Gassen bzw. Plätze ohne Autos, um die „Urbanität der Altstadt zu importieren“. Es entstand die erste autofreie Wohnsiedlung - mit Parkhäusern am Siedlungsrand. Weiterhin wurden Arkaden und Hängedächer gebaut, um das Gebiet bei jeder Witterung für die Bewohner attraktiver zu gestalten.
Das Gebiet R entstand ab 1981 (ebenfalls durch Hennig) mit etwas anderem Konzept: 300 Eigenheime wechseln sich mit 600 WE in mehrgeschossigen Gebäuden ab und geht in das Gebiet S (bis 1998) mit 260 Einfamilienhäusern und 170 WE in Zeilenbauten über.
Nürnberg – Neuselsbrunn
Wohnungen errichtet: 700 WE  
Bauzeitraum: ab 1963
Fotografiert: 07/2018
Quellen: externer Link und eigene Beobachtungen

Nördlich der Großwohnsiedlung "Langwasser" entstand unabhängig von dessen Planung eine kleine Siedlung mit nur 700 Wohneinheiten (nach G. Dittrich) - aber einer deutlich stadtprägenden Silhouette. Markant sind die bis zu 20-geschossigen Hochhäuser, welche von 4-geschossigen Zeilen umrahmt werden. Auffällig ist die streng geometrische Gebäudeanordnung, während die unterschiedlichen Bauabschnitte von Langwasser in der Regel eher organisch angeordnet sind.

Nürnberg – Norikus

Wohnungen errichtet: 850 WE

Bauzeitraum: 1968 - 1972

Fotografiert: 08/2023


Südlich vom Wöhrder See stehende die markanten Hochhäuser mit bis zu

22 Stockwerken. Insgesamt wurden 850 Wohneinheiten errichtet, ergänzt um eine zentrale Ladenzeile und weiteren Einrichtungen, zurückgehend auf einem Entwurf von H. Loebermann.

Nürnberg – Röthenbach-West
Wohnungen errichtet: 3.200 WE
Bauzeitraum: 1960er- bis 1970er-Jahre
Fotografiert: 07/2018

Der genaue Bauzeitraum der Siedlung "Röthenbach West" ist leider nicht bekannt und die Summe der errichteten Wohneinheiten basiert ebenfalls auf unsichere Angaben. Es entstanden Gebäude in industrieller Bauweise als Punkthochhäuser, Zeilen und komplexen Formen.
Nürnberg – Parkwohnsiedlung Zollhaus
Wohnungen errichtet: 1.070 WE
Bauzeitraum: 1957 bis 1966
Fotografiert: 07/2018

Die Parkwohnsiedlung Zollhaus, so der Planungsname, war ein Bauvorhaben mit Demonstrativ-Charakter für die noch junge Bundesrepublik. 
Der Architekt G. G. Dittrich plante die Siedlung mit dem markanten 16-geschossigen Punkthochhaus im Zentrum (und dem Wasch- und Heizhaus), um welche sich 4-geschossige Zeilen und 2-geschossige Reihenhäuser gruppieren. Um das Demonstrativvorhaben zu unterstreichen, entstanden u.a. drei 10-geschossige Laubenganghäuser. 
Insgesamt gab es in der kompletten Siedlung nur fünf unterschiedliche Wohnungstypen mit einer Größe von 50 bis 98 qm. Alle Straßen haben den Namen von Planeten erhalten und münden in den Planetenring.
Ergänzend wurden Teile der etwa 50 Jahre älteren Rangierbahnhofsiedlung in das Baugebiet integriert und fallen durch ihre Giebelbauweise auf.
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