Brandenburg & Berlin

Brandenburg
Folgende Siedlungen wurden in Brandenburg fotografiert (in Klammern die ursprünglich errichteten Wohneinheiten): 

- Görden (2.200 WE)
- Hohenstücken (7.500 WE)
- Nord (6.096 WE)
Brandenburg – Görden
Wohnungen errichtet: ca. 2.000 WE
Bauzeitraum: 1927 - 1950er-Jahre
Fotografiert: 06/2015

Die Siedlung für „Rüstungsarbeiter“ wurde im Ortsteil Görden errichtet und geht auf Planungen vom Stadtbaurat Wolf aus dem Jahr 1923 zurück. Nördlich und südlich der heutigen Gördenallee wurde die Siedlung im Stil einer Gartenstadt fortlaufend weiterentwickelt und in den 1950er-Jahren nachverdichtet bzw. Baulücken mit 4-geschossigen Gebäuden in Großblockbauweise geschlossen. Zu den insgesamt errichteten Wohneinheiten liegen leider keine Angaben vor, sind aber geschätzt bei ca. 2.000 WE.
Ab den 1970er-Jahren wurde direkt nördlich anschließend die Großwohnsiedlung Hohenstücken errichtet.
Brandenburg – Hohenstücken
Wohnungen ursprünglich errichtet: 7.500 WE
Wohnungen aktuell: ca. 5.000 WE
Bauzeitraum: 1972 - 1990
Fotografiert: 06/2015

Der Wohnkomplex (ursprünglich „WK Dimitroffallee“) wurde in vier Teilabschnitten errichtet, wobei insgesamt 7.500 WE entstanden (Typ IW70 und IW75). Die Planungen zur Siedlung gehen auf R. Zimmer, K. Groth, D. Kussatz, K. Kerger, F. Klinger, H. Töpel und K. Gondermann zurück. Vor allem im mittleren Teil zwischen Sophien- und Felsbergstraße wurde mittlerweile massiv zurückgebaut - insgesamt erfolgte bisher der Abriss von ca. 2.500 WE.

Beobachtung: Die Rückbaupläne von 2010 sahen vor, dass zukünftig ein südlicher und nördlicher Stadtteil „entstehen“ soll, wobei zentral eine Grünanlage liegt. Beim Besuch der Siedlung wurde allerdings ersichtlich, dass vor allem der nördliche Teil (ab Foto 9) von erheblichen Leerstand betroffen ist, während im Süden trotz unverändert hoch verdichteter Gebäudeanordnung gegenteiliges der Fall ist. Inwiefern nun die ursprünglichen Pläne der zwei Siedlungsteile verfolgt werden, bleibt in der Zukunft zu beobachten.
Brandenburg – Nord 
Wohnungen errichtet: 6.096 WE
Bauzeitraum: 1959 - 1973
Fotografiert: 06/2015

Nach Entwurf des Kollektivs S. Kamke, T. Brandmüller und K. Kerger entstanden 5.256 Wohneinheiten zwischen Innenstadt und der größeren Siedlung Hohenstücken nördlich des Silokanals. Anschließend erfolgte westlich eine Siedlungserweiterung auf insgesamt nun 6.096 WE.
Bis 1966 wurde in 4-geschossiger Großblockbauweise, danach in Plattenbauweise gebaut - u.a. drei 8-geschossige Wohnscheiben und ein Punkthochhaus mit 11 Etagen.  Im westlichen Teil entstanden mit 800 WE in den 1970er-Jahren ein 11-geschossiger, gewinkelter Wohnblock und mehrere 5-geschossige Riegel vom Typ WBS70.

Bernau - Innenstadt

Wohnungen errichtet: 1.100 WE

Wohnungen aktuell: unbekannt

Bauzeitraum: ab 1979

Fotografiert: 07/2022


Die Innenstadt von Bernau wurde ab 1979 in drei Bauabschnitten bis 1989 umgestaltet. Die Leitung dieses Projekts geht auf W. Stallknecht, D. Grunske, M. Härtel, J. Beige, S. Maciaszek und M. Hübler zurück.


Verwendet wurden 2- bis 4-geschossige Sektionswohnungsbauten in Plattenbauweise (Typ WBR SL 3600 Frankfurt/Oder), um die vorherigen Gebäude zu ersetzen. Augenmerk wurde vorallem darauf gerichtet, dass die neuen Gebäude der ursprünglichen Bebauungshöhe angepasst worden sind und auch das Grundraster der Straßen beibehalten wurde. Insgesamt wurden in der Innenstadt 1.100 Wohneinheiten errichtet und teilweise noch nicht baufällige Gebäude integriert.


Heute sind so gut wie alle Gebäude saniert, bis auf ein Komplex an der Parkstraße Ecke Brüderstraße (Stand 07/2022).

Cottbus
Folgende Siedlungen wurden in Cottbus fotografiert (in Klammern die ursprünglich errichteten Wohneinheiten): 


- Brunschwig (2.050 WE)

- Neu-Schmellwitz (5.600 WE)

- Sachsendorf-Madlow (12.500 WE)

- Sandow (8.650 WE)

- Wendisches Viertel (450 WE)

- Westliche Spremberger Vorstadt (4.500 WE)


Für weitere Information zur ehemalige DDR-Bezirkshauptstadt klicken Sie bitte hier (PopUp).

Cottbus – Brunschwig
Wohnungen errichtet: 2.050 WE
Bauzeitraum: 1970er-Jahre
Fotografiert: 04/2016

Die Siedlung Brunschwig wurde als „WK Juri-Gagarin-Straße“ zeitgleich mit der unmittelbar angrenzenden Siedlung Ströbitz („WK Berliner Straße“) errichtet - die Anordnung bzw. Bautypenverwendung (P2, oft 5-geschossig) sind auch entsprechend ähnlich. Das aktuelle Stadtentwicklungskonzept sieht jedoch eine deutliche Trennung beider Siedlungen vor und deshalb werden hier beide Wohnkomplexe auch getrennt betrachtet (wobei aus Zeitgründen nur Brunschwig fotografiert werden konnte).
Das Siedlungsgebiet grenzt südwestlich an den Uni-Campus und weist eine dementsprechende Bewohnerstruktur bzw. sehr geringe Leerstandsquoten auf. Neben den 5-geschossigen P2-Plattenbauten wurden auch bis zu 8-geschossige Riegel und einzelne Punkthochhäuser in aufgelockerter Anordnung errichtet.

Cottbus – Neu-Schmellwitz

Wohnungen errichtet: 5.600 WE

Wohnungen aktuell: ca. 3.100 WE

Bauzeitraum: ab 1983

Fotografiert: 04/2016


Ab 1983 entstand die jüngste Großwohnsiedlung in Cottbus, welche aus diesem Grund auch einen starken Bevölkerungsrückgang in der Zeit nach 1990 aufzuweisen hat. Verwendet wurden WBS70 und P2 in 5- bis 8-geschossiger Bauweise. Die Siedlung diente hauptsächlich den Beschäftigten im angrenzenden Textilkombinat.

Bis in die 1970er-Jahre wurde das Gebiet landwirtschaftlich genutzt. Der Untergrund ist/war zum Teil morastig, was in der Bausausführung zur Folge hatte, dass sehr viele Gebäude auf Betonpfählen errichtet wurden um eine nachträgliche Setzungen zu vermeiden.

Seit 2006 erfolgte ein massiver Rückbau, da die Leerstandquote bis zu 47% betrug. Ziel des ersten Stadtentwicklungskonzepts war die Halbierung der Wohneinheiten, wobei aktuell (Stand: 2016) von einem noch höheren Rückbaupotential ausgegangen wird und der gesamte östliche Siedlungsteil (ab Foto 11) zur Disposition gestellt ist.

Cottbus – Sachsendorf-Madlow
Wohnungen errichtet: 12.500 WE
Wohnungen aktuell: ca. 7.500 WE
Bauzeitraum: 1975 - 1985
Fotografiert: 04/2016

Ab 1975 entstand, als Arbeiterwohnsiedlung für das Kohlekraftwerk Jänschwalde, dieses Baugebiet mit 12.500 WE. Vorwiegend wurde der Typ P2 in 5- bis 8-geschossiger Bauweise errichtet, wobei auch mehrere Gebäude in 11-geschossiger Bauweise aus drei Einzelgebäuden zusammengesetzt wurden (mittlerweile erfolgte bei vielen jedoch eine Reduzierung  um zwei Einzelgebäude, so dass Punkthochhäuser übrig geblieben sind). Ferner wurden in exponierten Lagen einzelne Würfelhäusergruppen errichtet.
Markant sind die 1978 bis 1982 errichteten 11- und 8-geschossigen Gebäuderiegel, welche die Gelsenkirchener Allee (ehem. Leninallee) flankieren und das Nahversorgungs- sowie Siedlungszentrum umgeben.
Vor allem im südlichen und südöstlichen Randbereich erfolgte ein massiver Rückbau von gut 4.000 WE (Stand: 2016; die sechs letzten Fotos der Serie) und die zuvor erwähnte Reduzierung von Einzelgebäuden, wie auch Riegeln im Kernbereich der Siedlung, ergibt eine bisherige Rückbausumme von 4.997 WE (laut 2. INSEK von 2011, wobei ein weiteres Rückbaupotential von mindestens 1.800 WE besteht).
Cottbus – Sandow
Wohnungen errichtet: 8.650 WE
Wohnungen aktuell: ca. 8.400 WE
Bauzeitraum: 1975 - 1985
Fotografiert: 04/2016

Ab den 1960er-Jahren entstand östlich der Innenstadt an der Spree die Siedlung Sandow, wobei zahlreiche Altbauten der Vorkriegszeit integriert wurden, so auch markante Zeilenbebauung von 1930 (siehe Foto 6 & 7). Somit befindet sich in einigen Bereichen eine sehr heterogene Gebäudestruktur, welche die Siedlung „entkrampft“ und eher eine gewachsene Struktur vermittelt.
Errichtet wurden unterschiedlichste Bautypen (P2, L4, Q6) in bis zu 11-geschossiger Bauweise: Mittelganghäuser, Würfelhäuser (nach G. Guder auf P2-Basis, 5-geschossig und 20WE ab 1970/71), Punkthochhäuser und Wohnscheiben. Insgesamt wurden ca. 250 WE zurückgebaut, wobei das weitere Rückbaupotential weiter laut Stadtentwicklungskonzept 600 WE beträgt.
Mit der ursprünglichen Bebauung betrug die Anzahl der Wohneinheiten gut 10.000 WE.
Cottbus – Wendisches Viertel
Wohnungen errichtet: 450 WE
Bauzeitraum: 1984 - 1989
Fotografiert: 11/2009
Quellen: BB1, BB26

Das Wendische Viertel wurde in der Innenstadt von Cottbus von 1984 bis 1989 mit 450 WE vom Bautyp INB 80 auf dem historischen Altstadtgrundriss errichtet.
Für das Viertel ist (der Vorwendezeit entsprechend) die alte, historische Bausubstanz abgeräumt worden. Die Kachelfassenden, gestaltet von regionalen Künstlern, sind in diesem Quartier ein besonderes Merkmal. Die ebenso markanten "Giebel" sind ein Zugeständnis an die abgeräumte alte Bausubstanz, wobei sich ähnliche Bauweisen auch in anderen „Altstadtquartieren“ wie in RostockDessau oder Suhl befinden.
Cottbus – Westliche Spremberger Vorstadt
Wohnungen errichtet: ca. 4.500 WE
Wohnungen aktuell: ca. 4.375 WE
Bauzeitraum: 1950er- bis 1960er-Jahre
Fotografiert: 04/2016

Südwestlich des Hauptbahnhofs gelegen und in den 1950er- und 1960er-Jahren errichtet, befindet sich die Westliche Spremberger Vorstadt mit ihren gut 4.500 WE (beide Teile, Ost und West insgesamt 8.500 WE, wobei aus Zeitgründen leider nur der westliche Teil fotografiert werden konnte). Im Jahr 1966 entstand in der Leipziger Straße, neben dem benachbarten Einkaufszentrum, ein weit sichtbares 14-geschossiges Punkthochhaus mit 125 Einzimmerwohnungen (welches jedoch vor dem Abriss steht). Neben einzelnen Plattenbauten zur Nachverdichtung am nördlichen Rand, wurde hier vorwiegend Wohnraum in Großblockbauweise errichtet.
Eisenhüttenstadt
Folgende Siedlungen wurden in Eisenhüttenstadt fotografiert (in Klammern die ursprünglich errichteten Wohneinheiten): 

- WK I (1.530 WE)
- WK II (1.960 WE)
- WK III (1.055 WE)
- WK IV (2.040 WE)
- WK V (1.875 WE)
- WK VI (4.780 WE)
- WK VII (3.590 WE)
Eisenhüttenstadt – WK I
Wohnungen errichtet: 1.530 WE
Wohnungen aktuell: 1.430 WE
Bauzeitraum: 1951 - 1957, 1959 - 1963
Fotografiert: 2009

Der WK I wurde in offener Zeilen- und Reihenbauweise (traditionelles Mauerwerk) erbaut. Ab 1959 wurde die damalige Leninstraße (heute Lindenallee) zu einer Einkaufsstraße umgebaut - mit der Sichtachse auf das Stahlwerk (EKO). Einzig das Friedrich-Wolf-Theater (erbaut 1953 - 1955) wurde noch in Anlehnung des ursprünglich angedachten (stalinistischen) Baustils erbaut.
Von 1959 bis 1963 wurde der WK I noch mit einem 9- sowie drei 10-geschossigen Hochhäusern (Blockbauweise) nachverdichtet - ebenso folgten mehrere 4-geschossige Riegel und somit wuchs die Anzahl der Wohnungen von 1.030 auf 1.530. Mittlerweile erfolgte jedoch ein Rückbau auf 1.430 WE.
Eisenhüttenstadt – WK II
Wohnungen errichtet: 1.960 WE
Bauzeitraum: 1953 - 1957
Fotografiert: 2009

Der WK II entstand im Zeitraum von 1953 bis 1957 mit Wohnhöfen im stalinistischen Baustil. Straßen und Wohnhöfe wurden strikt von einander getrennt und mit Grünräumen versehen. Alle Gebäude wurden traditionell und 4-geschossig errichtet. 
Eisenhüttenstadt – WK III
Wohnungen errichtet: 1.055 WE
Bauzeitraum: 1955 - 1958
Fotografiert: 2009

Der WK III (1.055 WE) ist traditionell in 3- bis 4-geschossiger Bauweise von 1955 bis 1958 errichtet worden und somit in ähnlicher Struktur wie WK II. Im Unterschied zum WK II, jedoch mit größeren Wohnhöfen und deutlich weniger am stalinistischen Baustil angelegt.
Eisenhüttenstadt – WK IV
Wohnungen errichtet: 2.040 WE
Wohnungen aktuell: 1.600 WE
Bauzeitraum: 1958 - 1964
Fotografiert: 2009

Der WK IV wurde bis 1964 in 3- bis 4-geschossiger in zunächst traditioneller Bauweise mit dem Ziel gebaut, eine Erhöhung der Einwohnerdichte der Stadt zu erreichen. Von 1960 bis 1961 bzw. 1960 bis 1962 erfolgten mit zwei zusätzlichen Nachverdichtungsmaßnahmen in Blockbauweise (abweichend zur traditionellen Bauweise bis zu 5-geschossig) eine „Lückenfüllung“, sowie die Errichtung eines 12-geschossiges Wohnhochhauses.
Durch Sanierung und Teilrückbau wurden bisher ca. 450 WE zurückgebaut.
Eisenhüttenstadt – WK V
Wohnungen errichtet: 1.875 WE
Wohnungen aktuell: 1.285 WE
Bauzeitraum: 1961 - 1966, 1981
Fotografiert: 2009

Der WK V entstand von 1961 bis 1966 um die Einwohnerzahl um 20.000 Menschen auf 50.000 erhöhen zu können. So entstand südöstlich der Kernstadt die Großwohnsiedlung in 4-geschossiger, Großblockbauweise - aber auch vereinzelte Gebäude in effektiverer bzw. rationalerer Streifenbauweise.
Auf Wohnhöfe wurde hier komplett verzichtet, jede Zeile erhielt dafür einen eigenen Grünraum. Zudem entstand zentral ein Nahversorgungszentrum mit angeschlossener Schule - wobei die Einkaufsmöglichkeiten mittlerweile geschlossen wurden. 1981 erfolgte mit drei 12-geschossigen Wohnhoch-häusern eine Nachverdichtung.
Mittlerweile erfolgte ein Rückbau um ca. 600 WE.
Eisenhüttenstadt – WK VI
Wohnungen errichtet: 4.780 WE
Wohnungen aktuell: 2.360 WE
Bauzeitraum: 1966 - 1971, 1978 - 1990
Fotografiert: 2009

Der WK VI wurde von 1966 bis 1971 erbaut und entstand in 5-geschossiger, industrieller Großblock- bzw. Streifenbauweise. Ab 1978 wurde mit Gebäuden in 6-geschossiger Plattenbauweise (P2, P2-RS) und vier 12-geschossigen Wohnhochhäusern nachverdichtet. Bis 1990 wurde das Gebiet nochmals um ca. 190 Wohneinheiten auf 4.780 WE ergänzt. Mittlerweile erfolgte jedoch ein Abriss von 2.420 WE.
Die Komplexe VI und VII haben einen klassischen Vorstadtcharakter und stehen jenseits des Naherholungsgebietes "die Insel" auf der Fürstenberger Seite, zwischen Bahnhof und der Kernstadt Eisenhüttenstadt.
Eisenhüttenstadt – WK VII
Wohnungen errichtet: 3.590 WE
Wohnungen aktuell: 940 WE
Bauzeitraum: 1983 - 1987, 1989
Fotografiert: 2009

Ab 1983 entstand der letzte in DDR-Zeiten errichtete Wohnkomplex in komplett industrieller Plattenbauweise (P2-RS, P2-M) - alle Gebäude jeweils 6-geschossig und mit drei 12-geschossigen Wohnhochhäusern zur Akzentuierung. 1989 erfolgte noch eine 5-geschossige Nachverdichtung um 450 WE auf dann 3.590 WE.
Zusammen mit dem WK VI ergibt sich ein Vorstadtcharakter zwischen Bahnhof und der Kernstadt Eisenhüttenstadt. Der WK VII wird in kürze so gut wie komplett (bis auf wenige Hundert Wohneinheiten als in das angrenzende Wohngebiet integrierter "Reservebestand") zurückgebaut sein...
Frankfurt (Oder)
Folgende Siedlungen wurden in Frankfurt fotografiert (in Klammern die ursprünglich errichteten Wohneinheiten): 

- Halbe Stadt (2.450 WE)
- Neuberesinchen (9.222 WE)
- Süd (4.818 WE)
- Zentrum (3.920 WE)
Frankfurt (Oder) – Halbe Stadt 
Wohnungen errichtet: 2.450 WE
Bauzeitraum: 1976 - 1980
Fotografiert: 2009

In den 1970er-Jahren wurde ein Großteil der historischen Bausubstanz abgerissen, sowie Teile des städtischen Friedhofes eingeebnet. Dieses Quartier westlich der Innenstadt entstand von 1976 bis 1980 in Form von 46 Gebäuden mit 2.450 Wohneinheiten in Plattenbauweise (12- & 16-geschossige Punkthochhäuser, bzw. 11-geschossige P2 Wohnscheiben) und prägen seit dem die Stadtsilhouette maßgeblich.
Frankfurt (Oder) – Neuberesinchen
Wohnungen errichtet: 9.222 WE
Wohnungen aktuell: ca. 6.600 WE
Bauzeitraum: 1978 - 1986, Nachverdichtungen bis 1989
Fotografiert: 2009

Die Großwohnsiedlung Neuberesinchen wurde mit 9.222 Wohneinheiten realisiert und entstand ab 1978. Er ist somit der jüngste Stadtteil von Frankfurt (Oder) und folglich (da es nur eine geringe Bindungskraft gibt) auch jener mit dem größten Bevölkerungsrückgang (1989 - 2005 um ca. 50 %) - dementsprechend stark wurde auch, wie auf den Bildern ersichtlich wird, zurückgebaut.
Durch die Leitung des Stadtarchitekten M. Vogeler entstanden vorwiegend 6-geschossige Gebäude vom Typ P2 – aber auch in Ausführung von 9- und 12-geschossigen Punkt(hoch)häusern mit Sockelgeschoss, wobei die 12-geschossigen Häuser auch als Typ PHH12 geläufig sind. Ergänzt wurden die Gebäude mit 11-geschossigen WBS70.
Gegliedert ist Neuberesinchen in vier Wohnkomplexe: 
   WK I wurde von 1978 bis 1980 erbaut (2.451 WE, aktuell: 1.881 WE)
   WK II von 1979 bis 1980 (1.695 WE, aktuell: 1.431 WE)
   WK III 1981 bis 1982 (Ergänzungen bis 1989 – unverändert mit 1.336 WE) 
   WK IV von 1982 bis 1986 (3.740 WE, aktuell: 2.038 WE)
Eine Darstellung der Bilder aus einzelnen Komplexen ist nicht möglich, da mir zum Zeitpunkt der Exkursion kein entsprechender Plan vorlag.
Frankfurt (Oder) – Süd
Wohnungen errichtet: 4.818 WE
Wohnungen aktuell: 3.997 WE
Bauzeitraum: 1964 - 1977, 1989
Fotografiert: 2009

Bis 1960 erfolgte in diesem Gebiet ausschließlich der Bau von Ein- und Doppelfamilienhäusern. Dann entstand die Großwohnsiedlung "Süd" mit ihren 4.818 WE und wurde in mehreren Schritten von 1964 bis 1977 erst in Block- und später in Großtafelbauweise errichtet. 1989 erfolgte eine Nachverdichtung mit vier Würfelhäusern.
Ab 2002 wurden Teile der alten Bausubstanz aus dem Jahr 1964 zurückgebaut (623 WE in Blockbauweise). Aber auch jüngere Gebäude in Großtafelbauweise wurden bereits zurückgebaut (insgesamt 198 WE).
Frankfurt (Oder) – Zentrum
Wohnungen errichtet: 3.920 WE
Wohnungen aktuell: 3.414 WE
Bauzeitraum: ab 1958
Fotografiert: 2009

In der Frankfurter Altstadt wurden insgesamt 3.920 Wohneinheiten errichtet, wobei bisher eine Reduzierung auf 3.414 WE erfolgte. Mit dem Zentrum wurde auch eine Fussgängerzone geschaffen, welche jedoch heute von extremen Leerstand geprägt ist, hervorgerufen durch zwei neue Einkaufszentren in der Stadtmitte.
Perleberg - Dobberziner Straße
Wohnungen errichtet: 1.164 WE
Bauzeitraum: 1964 - 1976
Fotografiert: 08/2020

In zwei Bauabschnitten entstand von 1964 bis 1967 ein Gebiet mit 4-geschossigen Gebäuden vom Typ IW 67 und 1975 bis 1976 folgten weitere Gebäude in 5-geschossiger Bauweise des gleichen Typs. Die Planungen gehen auf R. Andreas zurück, wobei vor allem die ungewöhnlich großen Freiflächen auffallen.
Ursprünglich war noch eine dritte Erweiterung um 436 WE geplant, aber nicht mehr realisiert.
Perleberg gehörte in der DDR zum Bezirk Schwerin und somit eigentlichen Mecklenburg-Vorpommern. Nach einer Volksabstimmung wechselte Perleberg und der Landkreis nach Brandenburg.
Potsdam
Folgende Siedlungen wurden in Potsdam fotografiert (in Klammern die ursprünglich errichteten Wohneinheiten): 

- Am Stern (5.876 WE)
- Gluckstraße (1.000 WE)
- Kiewitt / Neustädter Havelbucht (2.210 WE)
- Kirchsteigfeld (2.680 WE)
- Neu-Drewitz (4.500 WE)
- Schlaatz (4.500 WE)
- Waldstadt I (2.468 WE)
- Waldstadt II (4.068 WE)
- West (1.159 WE)
- Zentrum-Ost (2.578 WE)
Potsdam – Am Stern 
Wohnungen errichtet: 5.876 WE
Bauzeitraum: 1970 - 1979
Fotografiert: 02/2016

In der Siedlung wurden 5-geschossige Gebäude von Typ P Halle/Potsdam und 11-geschossige Wohnscheiben bzw. insgesamt zehn 15-geschossige Hochhäuser nach städtebaulichem Entwurf von H. Poetzsch, E. Gassauer und H. Janke errichtet.
Die Siedlung geht nach Norden in ein Familienhausgebiet über, welches mit einzelnen Riegeln und drei Punkthochhäusern auf der Südseite des Patrizierweges abschließt. Auf der anderen Straßenseite beginnt das "Wohngebiet Gluckstraße", welches vermutlich ein Experimental-Wohngebiet darstellt, da hier diverse Bautypen anzutreffen sind.
Südlich schließt das Stern-Einkaufszentrum und südöstlich die Siedlung "Neu-Drewitz" an.
Potsdam – Gluckstraße
Wohnungen errichtet: 1.000 WE
Bauzeitraum: frühe 1970er-Jahre
Fotografiert: 02/2016

Die Siedlung "Gluckstraße" ist ein kleineres Wohngebiet, welches nördlich der Siedlung „Am Stern“ (fast zeitgleich) entstand. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Siedlung mit experimentellen Charakter, da von Block- bis Plattenbauten unterschiedliche Bautypen angewendet worden sind. Nördlich des Patritzierweges beginnt das Gebiet, südliche Gebäude gehören bereits zum Plangebiet „Am Stern“ (vgl.: Architekturführer DDR -Bezirk Potsdam).
Potsdam – Kiewitt / Neustädter Havelbucht
Wohnungen errichtet: 2.210 WE
Bauzeitraum: 1966 - 1973, 1980er-Jahre
Fotografiert: 02/2016

Die Anordnung der 8- und 15-geschossigen Gebäude (Typ P2) entlang des westlichen Havelufers geht auf W. Berg, H. Kiklas und H. Karn zurück. Für die Gestaltung und Ausführung unterschiedlicher Bautypen, erhielt die Siedlung 1977 einen Architekturpreis.
Ab 1980 wurden dann am nördlichen Havelufer 8- und 11-geschossige Wohnscheiben, sowie bis zu 17geschossige Punkthochhäuser errichtet (nach D. Schreiner, H.-J. Engmann und M. Pfeil).
Potsdam – Kirchsteigfeld
Wohnungen errichtet: 2.680 WE
Bauzeitraum: 1993 - 1998
Fotografiert: 02/2016

Eines der größten Neubaugebiete in den neuen Bundesländern, welche nach der Wiedervereinigung errichtet wurde, befindet sich im Südosten der Stadt (quasi als Erweiterung der Siedlung "Neu-Drewitz"). Hier wurde versucht, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen...
Die Siedlung wirkt jedoch aus heutiger (und meiner persönlichen) Sicht unstrukturiert und vor allem sehr unruhig: Unterschiedlichen Bauformen und -höhen, sehr abwechselnd gestaltete Fassaden und die zum Teil sehr enge Bebauung, abgelöst von großen Fluchten und Plätzen, lassen die Siedlung nicht wirklich innovativ und zukunftsorientiert erscheinen. Insgesamt wurde das Konzept dieser Siedlung auch nicht weiter fortgeführt, wenn man die neuen Wohngebiete von Deutschland wie die "Messestadt-Riem", "Sheridan Park" oder "Kronsberg" zum Vergleich heran zieht.
Potsdam – Neu-Drewitz
Wohnungen errichtet: 4.500 WE
Bauzeitraum: 1986 - 1990er-Jahre
Fotografiert: 02/2016

"Neu-Drewitz", oder einfach "Drewitz", wurde ab 1986 errichtet und nach 1990 fertiggestellt. Neun Quartiere entstanden mit großen, verkehrsfreien Innenhöfen in 5-geschossiger Bauweise. Viele Gebäude sind bereits saniert, Straßenzüge umgestaltet - oder zum Umbau vorgesehen. Wie viele Wohneinheiten hierdurch „verloren gegangen“ sind, ließ sich leider nicht in Erfahrung bringen.
Potsdam – Schlaatz
Wohnungen errichtet: 4.500 WE
Bauzeitraum: 1980 - 1987
Fotografiert: 02/2016

Die Siedlung entstand auf einem Gebiet, welches extra für den Wohnungsbau trockengelegt wurde. Aufgrund der Problematik unvorteilhafter Untergrundverhältnisse, konnten jedoch nicht alle Gebäude wie geplant errichtet werden. Stattdessen wurden nachträglich in der Siedlung "Waldstadt II" jene Wohneinheiten nachverdichtet.
Besonders markant sind die zwei Punkthochhäuser im Zentrum und das weitere, etwas nördlich ausgerichtete Hochhaus baugleicher Art. Ebenfalls auffällig sind die „Logos“ er jeweiligen Wohnkomplexe, die sich an den Straßennamen orientieren.
Potsdam – Waldstadt I
Wohnungen errichtet: 2.468 WE
Bauzeitraum: 1960 - 1970
Fotografiert: 02/2016

Der erste Bauabschnitt der "Waldstadt I" wurde zuerst mit traditionellen Bautypen in Großblockbauweise errichtet. Im zweiten Bauabschnitt ("Waldstadt II") entstanden dann vorwiegend industrielle Plattenbauweisen. Der städtebauliche Entwurf geht auf H.-J. Kluge, I. Zabel und R. Eickel zurück.
Potsdam – Waldstadt II
Wohnungen errichtet: 4.068 WE
Bauzeitraum: 1977 - 1980er-Jahre, Nachverdichtungen
Fotografiert: 02/2016

Der zweite Bauabschnitt der "Waldstadt" wurde mit 5-geschossigen Plattenbautypen vom Typ IW75 und vier 15-geschossigen Punkthochhäusern errichtet - eine Nachverdichtung erfolgte später noch mit Gebäuden vom Typ WBS 70. 
Der städtebauliche Entwurf geht auf H. Poetzsch und P. Herling zurück, welche die Siedlung in das vorhandene Waldgebiet hineinplanten (noch „intensiver“, als es beim ersten Bauabschnitt erfolgte).
Die gesamte Siedlung wurde in industrieller Bauweise errichtet, also anders als der vorwiegend traditionell gebaute erste Bauabschnitt ("Waldstadt I"). Ob und wenn wie viele Wohnungen zurückgebaut oder nachträglich ergänzt worden sind, ist nicht bekannt.
Potsdam – West
Wohnungen errichtet: 1.159 WE
Bauzeitraum: 1972 - 1974
Fotografiert: 02/2016

Am Westufer der Havel entstanden 5-geschossige Plattenbauten und ein 15-geschossiges Punkthochhaus als städtebauliche Dominante. Erstmalig wurden hier in Potsdam Terrassen an den Erdgeschosswohneinheiten errichtet. Der städtebauliche Entwurf geht auf H. Poetzsch und B. Czycholl zurück.
Die Siedlung wurde in ein bestehendes Siedlungsgebiet „integriert“, wobei die Siedlung von der Havel und einer Bahntrasse eingefasst wird.
Potsdam – Zentrum-Ost
Wohnungen errichtet: 2.578 WE
Bauzeitraum: 1972 - 1981
Fotografiert: 02/2016

Sechs 15-geschossige Punkthochhäuser, zwei individuell und 11-geschossig abgewinkelte Winkelblöcke sowie 5-geschossige IW73 P-Halle/Potsdam bilden die Bestandteile dieser sehr heterogenen Siedlung nordöstlich des Hauptbahnhofs.
Der Entwurf geht auf W. Berg, H. Görl, P. Weiß und D. Futterlieb zurück. Die 11-geschossigen Gebäude wurden von dem ungarischen Architekten E. Koves konzipiert
Rathenow – Ost
Wohnungen errichtet: 2.120 WE
Wohnungen aktuell: ca. 700 WE
Bauzeitraum: 1969 - 1977
Fotografiert: 06/2015

Das "Wohngebiet Ost" wurde in Rathenow mit 2.120 WE errichtet - nach Planungen von R. Zimmer, W. Buricke und G. Mangelsdorf. Insgesamt wurden jedoch bereits etwa 1.400 WE der 5-geschossigen Gebäude abgerissen und weitere 100 WE stehen vermutlich davor, da dieser Block abgelegen liegt und gänzlich unsaniert ist. Der Rückbau beschränkt sich vorwiegend auf den östlichen und südlichen Teil der Siedlung, wobei auf einem Großteil der Fläche ein Solarpark entstanden ist.

Der Ursprung der Siedlung findet sich im westlichen Teil: In den Jahren 1928 und 1929 entstanden Monolithriegel in strenger Nord-Süd-Ausrichtung mit drei Geschossen. Unter dem Namen „Friedrich-Ebert-Siedlung“ (Architekt: O. Haesler) sollten sieben Gebäudereihen in sechs Segmenten entstehen, verwirklicht wurden aber nur knapp 230 WE (hochgerechnet wären es ca. 1.100), an denen später die Siedlung Ost angeschlossen wurde.
Schwedt
Folgende Siedlungen wurden in Schwedt fotografiert (in Klammern die ursprünglich errichteten Wohneinheiten): 

- Am Waldrand (5.461 WE)
- Kastanienallee / Am Waldrand (7.011 WE)
- Talsand (2.757 WE)
- Zentrum / Neue Zeit (10.500 WE)
Schwedt – Am Waldrand
Wohnungen errichtet: 5.461 WE
Wohnungen aktuell: 1.250 WE
Bauzeitraum: 1971 - 1980
Fotografiert: 2008

Die Siedlung "Am Waldrand" (WK VII) ist mittlerweile so stark zurück gebaut, dass fast nur noch Straßen ohne Gebäude oder massiver Leerstand anzutreffen sind... Ende 2007 waren bereits 4.211 Wohneinheiten zurückgebaut.
Schwedt – Kastanienallee / Am Waldrand
Wohnungen errichtet: 7.011 WE
Wohnungen aktuell: 2.350 WE
Bauzeitraum: 1970er-Jahre
Fotografiert: 2008

Die Siedlung "Am Waldrand" (WK VII) und "Kastanienallee" (WK VIII) wurden mit gut 7.000 WE in den 1970er-Jahren errichtet. Bei Siedlungen gehen direkt ineinander über und beim Besuch war eine klare Unterteilung nicht möglich.
Wie bei allen anderen Wohnkomplexe in Schwedt auch, erfolgte ein starker Rückbau - besonders aber im Bereich "Am Waldrand". Einzelne Siedlungsteile sind mittlerweile so stark zurück gebaut, dass fast nur noch Straßen ohne Gebäude oder massiver Leerstand anzutreffen sind... 
Schwedt – Talsand
Wohnungen errichtet: 2.757 WE
Bauzeitraum: 1980er-Jahre
Fotografiert: 2008

Die Siedlung "Talsand" wurde als WK VI mit 2.757 WE errichtet. Wie alle anderen Wohnkomplexe wurde auch im Bereich "Talsand" mittlerweile stark zurückgebaut - betroffen sind vor allem die Riegel mit 11 Geschossen im nördlichen- und westlichen Bereich der Siedlung.
Schwedt – Zentrum / Neue Zeit 
Wohnungen errichtet: 10.500 WE
Bauzeitraum: unbekannt
Fotografiert: 2008

Die Wohnkomplexe I bis V wurden im Zentrum von Schwedt (zusammen mit der Siedlung „Neue Zeit“, hierzu fehlen leider die Fotos) mit 10.500 WE errichtet. Markant ist vor allem die Magistrale.
Angaben zum Entstehungszeitraum und Rückbausummen liegen mir leider nicht vor.

In Schwedt entstanden, im Rahmen der Grundsteinlegung einer Papierfabrik (1959) und der Inbetriebnahme der Ölpipeline "Freundschaft" (1963) von 1960 bis 1990 zahlreiche Wohngebiete und hatte zu Spitzenzeiten 54.000 Einwohner. Mittlerweile sank die Einwohnerzahl auf unter 36.000. 



Share by: