Cottbus

Hintergrundinformationen zur Bezirksstadt Cottbus


Cottbus war in der DDR die Bezirkshauptstadt des „Kohle- und Energiebezirks Cottbus“, welcher sich ab 1957 zum wichtigsten Energielieferanten der DDR entwickelte. Zuvor wurde die Stadt vor allem durch die Textilindustrie geprägt. Im Jahr 1976 erreichte die Stadt mit 100.000 EW den Status einer Großstadt und erzielte die maximale Einwohnerzahl von 129.000 im Jahr 1989. Es erfolgte der zwischenzeitliche Rückgang um 46.000 EW, wobei durch Eingemeindungen die Einwohnerzahl heute wieder knapp 100.000 beträgt.

Im 2. Weltkrieg wurde Cottbus zu 60% zerstört und nach der Ernennung zur Bezirkshauptstadt begannen 1964 die Planung für einen Wiederaufbau der Innenstadt. Der Status einer Bezirkshauptstadt sollte (wie in allen „kleineren“ Bezirkshauptstädten) architektonisch unterstrichen werden und so wurde vor allem im westlichen Altstadtbereich weiträumig alte Bausubstanz abgerissen. So entstand u.a. die Stadtpromenade mit ausgedehnter Grünanlage und einer 10-geschossiger Wohnscheibe, flankiert von diversen Punkthochhäusern (u.a. das 1969 errichtete 10-geschossige Hochhaus, geplant von J. Reginka, Foto 4), einem Kaufhaus, Verkaufspavillions (mittlerweile abgerissen, wie die Mokka-Milch-Eisbar „Kosmos“ und die Fußgängerbrücke - Freifläche auf Foto 1) und die 1970 erbaute, bis heute sehr repräsentative Stadthalle (Planung: E. Kühn, Foto 8). Mit diesem Ensemble entstand ein neues Stadtzentrum neben dem östlich im Innenstadtbereich liegenden und weitestgehend erhaltenen Altmarkt. Dort erfolgte erst ab 1984 ein großflächiger Abriss im nördlichen Teil (Wendisches Viertel) und der Neubebauung mit dem Plattenbautyp INB 80 („Innerstädtischer Neubau“, u.a. Foto 7), welcher auch Rostock oder Dessauangewendet wurde und in Cottbus aufwendige, dekorative Elemente erhalten hat (Foto 9).
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