Nordrhein-Westfalen

Quelle: Grafik verändert nach (externer Link)

Nordrhein-Westfalen


Bielefeld                                          Marl

Detmold                                          Minden

Dorsten                                           Moers

Dortmund                                       Münster

Düsseldorf                                      Ratingen

Duisburg                                         Remscheid

Erkrath

Espelkamp

Gütersloh

Kamp-Lintfort

Köln

Bielefeld
Folgende Siedlungen wurden bisher in Bielefeld fotografiert: 

- Baumheide (1.828 Wohneinheiten)
- Bültmannshof (1.100 WE)
- Sennestadt (7.000 WE)
Bielefeld – Baumheide
Wohnungen errichtet: 1.828 WE
Bauzeitraum: 1965 - 1976
Fotografiert: 2009

Die Siedlung Baumheide entstand ab 1965 auf einer ungenutzen Fläche, die zuvor von der Stadt Bielefeld aufgekauft wurde. Es entstanden 1.828 Wohneinheiten rund um ein Einkaufszentrum und einer etwas südlich hiervon gelegenen, in die Siedlung integrierten Einfamilienhaussiedlung.
Bielefeld – Bültmannshof
Wohnungen errichtet: 1.100 WE
Bauzeitraum: unbekannt
Fotografiert: 2009

Die Siedlung "Bültmannshof" wurde im Umfeld der Universität / Fachhochschule von Bielefeld mit 1.100 Wohneinheiten errichtet. Zu Planungen und Bauzeiten liegen keine Unterlagen vor. Es entstanden von Bungalows bis zu hochgeschossigen Wohnkomplexen die unterschiedlichsten Gebäudetypen, wobei Straßen und Fußwege nach Möglichkeit getrennt worden sind - so entstand eine parkähnliche Wohnlandschaft.
Bielefeld – Sennestadt
Wohnungen errichtet: 7.000 WE
Bauzeitraum: 1956 - 1969
Fotografiert: 2009

Im Jahr 1956 wurden von Landschaftsverband Westfalen-Lippe, vom Landkreis Bielefeld und der Gemeinde Senne II die "Sennestadt GmbH" gegründet, um mit Hilfe des Städteplaner Prof. Dr. Reichow eine Großwohnsiedlung "auf der grünen Wiese" mit 7.000 Wohneinheiten zu errichten. Die Siedlung sollte eine zukunftsweisende, autofreundliche Stadt werden und war als neuer Wohnraum für Flüchtlinge und Vertriebene vorgesehen.
Aus der Vogelperspektive wirkt die Sennestadt mit dem Kreisel (an dem sich das Sennestadthaus befindet) und den zwei Hauptachsen, welche ein Park-bzw. Waldgebiet einschließen, besonders eindrucksvoll (Karte, Bild 14). Hauptsächlich wurden Einfamilienhäuser und niedrige Mehrfamilienhaus-Zeilen gebaut, die von hochgeschossigen Scheibenhochhäusern aufgelockert werden. Weiterhin wurden dezentral mehre kleine Nahversorgungszentren und Plätze errichtet.
Detmold
Folgende Siedlungen wurden bisher in Detmold fotografiert: 

- Herberhausen (800 Wohneinheiten)
- Hiddeser Berg (1.176 WE)
Detmold – Herberhausen
Wohnungen errichtet: 800 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 2009
Quelle: externer Link 

Die Siedlung entstand in den 1960er-Jahren mit 800 Wohneinheiten für die britischen Soldaten der Rheinarmee. Es handelt sind also um eine Siedlung mit ähnlicher Bestimmung wie jener in Belm (Landkreis Osnabrück).
In der Siedlung wohnten bis 1995 die Soldaten und ihre Familien, welche auf dem Flugplatz Detmold stationiert waren. Der ursprüngliche Name der Siedlung lautete bis zur Umnutzung und dem Wegzug der Armee "Hakedahl" und war in Detmold umgangssprachlich auch als „Klein-London“ bekannt. 
Herberhausen wurde nach dem Abzug der Soldaten ein sozialer Brennpunkt, da in die etwa 800 Wohnungen (zwei Punkthochhäusern und mehrgeschossigen Häuser bzw. Wohnkomplexe) nun um die 2000 Menschen mit vorwiegend russischen und kurdischen Wurzeln einzogen. Mittlerweile stehen zwei Komplexe im Norden leer und zahlreiche Gebäude wurden umfangreich saniert.
Detmold – Hiddeser Berg
Wohnungen errichtet: 1.176 WE
Bauzeitraum: 1950er-Jahre - 1970er-Jahre
Fotografiert: 2009

Die Siedlung entstand zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren mit insgesamt 1.176 Wohneinheiten in Form von zum Teil verklinkerten Wohnkomplexen errichtet. Auffällig ist die ans Höhenrelief angepasste Bebauung mit den gestaffelten Geschosshöhen.
Dorsten - Wulfen-Barkenberg „Neue Stadt Wulfen“
Wohnungen errichtet: 4.000 WE
Wohnungen aktuell: ca. 3.700 WE
Bauzeitraum: 1963 - 1980
Fotografiert: 05/2017

Unter dem Begriff "Neue Stadt Wulfen" wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren eine Planstadt nördlich des Ruhrgebiets (teilweise) errichtet. Ziel war die Schaffung einer Stadt für Bergbauarbeiter unter Einbezug des historischen Kerns von Wulfen.
Da die Erwartungen zur Steinkohleförderung und den damit verbundenen Arbeitsplätzen nicht erfüllt wurden (prognostiziert waren 8.000 Arbeitnehmer, später weniger als 500), entstanden nur die östlichen Teile der Stadt. Die geplante Doppelschachtanlage wurde zudem nie im geplanten Umfang errichtet (Abteufbeginn war 1958). Anstelle der bei Baubeginn 1963 bis zu 60.000 erwarteten Einwohner (die Prognosen wurden in den 1970er-Jahren auf 20.000 korrigiert, da nur eine Schachtanlage entstand), leben in der Siedlung mit Stand 2016 nur gut 8.000 Einwohner.
Allerdings setzte die Stadt auf innovative, neue Maßstäbe in der Planung. Die Verkehrserschließung erfolgte durch Umgehungsstraßen und mit überwiegend rechts-vor-links-Regelungen ampelfrei. Weiterhin wurde flächendeckend elektrisch geheizt und mit der "Meta-Stadt" entstand ein Baukomplex mit vorgefertigten Stahlteilen für 100 Wohneinheiten. Wegen Baumängeln erfolgte jedoch 1987 bereits nach nur 12 Jahren der Rückbau. Aufgrund der schrumpfenden Einwohnerprognosen scheiterte die Realisierung eines Gebäudes mit flexiblen Innenwänden, hingegen wurde aber die "Finnstadt" von T. Korhonen realisiert (Fotos rechts) - ebenso wie die Einkaufspassage von J. P. Kleinhues, welche sich am heutigen Westrand der Siedlung befindet und ursprünglich zentral liegen sollte.
Im Bereich „Handwerkermarkt“ (Fotos rechts) erfolgte in den letzten Jahren eine radikale Umstrukturierung der eigentlichen Siedlung: Ein Wohnriegel wurde komplett abgerissen und die Gebäude an der Passage auf nur wenige Etagen zurückgebaut. Trotz aller Maßnahmen besteht bei Geschäften und Wohnhäusern ein eklatanter Leerstand. Von der markanten Fussgängerbrücke blieb als "Kunstobjekt" nur ein Betonpfeiler.
Wenn auch der eigentliche Wohnungsbau 1980 beendet wurde, erfolgten noch weitere Bautätigkeiten bis 1990. Im Jahr 2000 wurde dann die Steinkohlförderung im Schacht endgültig eingestellt. Seit dem nimmt der Bevölkerungsanteil kontinuierlich ab (auch dem demographischen Wandel geschuldet). Ab 2004 erfolgte die Umsetzung eines Förderungssprogammes und dem damit verbundenen Komplettrückbau von 8-geschossigen Gebäuden bzw. teilweiser Geschosshöhenreduzierung (insgesamt 300 WE). Der Rückbau beinhaltet u.a. auch eine Schule und ein Kindergarten.

Persönliche Anmerkung: Insgesamt wurde strikt darauf geachtet, Fussgänger und Autoverkehr von einander zu trennen - so deutlich und konsequent, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe.
Diverse interessante Filme aus den 1960er-Jahren zur Entstehung und dem Stand heute, gibt es im Internet unter dem Suchbegriff "Neue Stadt Wulfen"!
Dortmund – Scharnhorst-Ost
Wohnungen errichtet: 5.400 WE
Bauzeitraum: 1966 - 1975
Fotografiert: 2008

Im Jahr 1965 begann auf dem Gelände östlich der Flughafenstraße der Bau einer neuen Großwohnsiedlung mit 5.400 Wohnungen.
Ziel des Bauprojektes war, die akute Wohnungsnot der Familien zu mildern. Die Wohnungen und Siedlung sind vor allem für kinderreiche Familien konzipiert und wurden von neun Wohnungsbaugesellschaften unter Federführung der "Neuen Heimat" errichtet. Obwohl die Siedlung auf dem Gebiet von Grevel gebaut wurde, beschloss man, sie der Organisationstruktur von Scharnhorst zuzuschlagen.
Düsseldorf
Folgende Siedlungen wurden bisher in Düsseldorf fotografiert: 

- Garath (8.100 Wohneinheiten)
- Hassels Nord (1.705 WE)
- Neue Stadtquartiere Derendorf (1.300 WE)
Düsseldorf - Garath
Wohnungen errichtet: 8.100 WE
Bauzeitraum: 1961 - 1973
Fotografiert: 06/2020

Von 1961 bis 1973 entstanden gut 8.100 Wohneinheiten, wobei die Planung auf F. Tamms zurückgeht. Die architektonische Umsetzung erfolgte durch 
M. Guther, R. Hartog und R. Stalling. So entstand südöstlich der Innenstadt ein komplett neuer Stadtteil. 
Baubeginn war 1961 mit Garath-Nordwest (erste Bilderserie). Hier gibt es neben Gebäuden in traditioneller und niedrigeschossiger Bauweise, auch erste Hochhäuser und die ersten Fertigelemente. Vereinzelt sind auch Laubenganghäuser vorzufinden, die eine deutliche (optische) Weiterentwicklung der traditionellen Bauweise mit klassischen, zentralen Treppenhaus darstellen. Auffällig war beim Besuch aber auch, dass diverse Gebäude durch Neubauten ersetzt worden sind.
Im Jahr 1963 wurde mit dem Bau von Garath-Südwest begonnen (zweite Bilderserie): Trotz des nur zwei Jahre später begonnen Baustart, sind hier deutlich komplexere Bauweisen vorzufinden - aber auch weitaus mehr Fertigbauelemente. Weiterhin gibt es größere Grünflächen, unter denen sich Tiefgaragen für die Bewohner befinden. 
Ab 1964 wurde das Baugebiet Nordost  erstellt (dritte Bilderserie), welches sehr dem Gebiet Südwest ähnelt: Einzelne Hochhäuser, Tiefgaragen unter Grünflächen und viele Gebäudezeilen mit deutlichen Merkmalen industrieller Fertigelemente, die mehr und mehr traditionelle Bauweisen ablösen. Allerdings finden sich hier auch schon deutlich mehr komplexere Gebäude und auch verwinkeltere Wege bzw. Grünflächen zwischen den Gebäuden.
Als letztes wurde im Jahr 1972 das Viertel Garath-Südost fertiggestellt (vierte Bilderserie). Vor allem im Übergang zum Nahversorgungszentrum gibt es sehr mächtige und komplex gestaltete Hochhausriegel. Insgesamt ist der Siedlungsteil arm an Einfamilienhäusern und reich an komplexen Häuserzeilen, wobei auf Punkthochhäuser so gut wie verzichtet wurde.
Die S-Bahnanbindung nach Düsseldorf erfolgte im Jahr 1967 und 1973 war die Siedlung mit Beendigung der Baumaßnahmen im Zentrum (Ladenzeilen und Wohngebäude; fünfte Bilderserie) fertiggestellt. Das Zentrum von Garath ist mit mehren Hochhäusern bzw. Hochhausscheiben und vielen Einzelhändlern sowie einigen Ketten (sowie Verweilmöglichkeiten) ausgestattet - es gibt der Siedlung somit ein wirkliches "Zentrum" ohne das ein Shopping-Center diesen Platz einnimmt.
Der ursprüngliche Planungsbereich Süd wurde 1971 in die Siedlung Hellerhof umbenannt und somit aus Garath ausgegliedert (der Baubeginn hier erfolgte ab 1976).
Düsseldorf - Hassels Nord
Wohnungen errichtet: 1.705 WE
Bauzeitraum: 1970 - 1973
Fotografiert: 06/2020

Am Ende der Realisierungsphase von der Siedlung Garth, entstand mit der (weitaus) kleineren Siedlung Hassels zwischen 1970 und 1973 mit 1.705 
Wohneinheiten. 
Den Kern der Siedlung bilden zwei Aneinanderreihungen von Gebäuden entlang der Potsdamer Straße, flankiert von einzelnen Punkthochhäusern und abgewinkelten Riegeln. Aktuell finden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen statt und es gibt nur noch wenige Gebäude mit der ursprünglichen Waschbetonfassade.
Der offizielle Bauzeitraum wird mit drei Jahren angegeben und bezieht sich sehr wahrscheinlich nur auf den zuvor genannten Bereich. Es gibt östlich angrenzend ein ergänzendes Wohngebiet, welches jedoch deutlich älter ist und ebenfalls Straßenbezeichnungen von Städten der ehemaligen DDR tragen (Stendaler Straße, Rathenower Straße, Oranienburger Straße, Döberitzer Straße). 
Wenn Sie hier weitere Informationen für mich haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf. Danke!
Düsseldorf - Neue Stadtquartiere Derendorf
Wohnungen errichtet: 1.300 WE
Bauzeitraum: 2006 - 2015
Fotografiert: 06/2020

Auf der Fläche des alten Güterbahnhofs und anderer Gewerbeflächen, entstanden diese 1.300 WE. Das Gebiet gliedert sich in sechs Bauabschnitte und wird von Innenhofbebauungen und großen Blöcken dominiert. Im südlichen Teil zur Innenstadt/Hauptbahnhof hin, schließen sich Bürogebäude und Wohnhochhäuser an. Alle Bauabschnitte haben, dem Zeitgeist entsprechend, einen gut zu vermarktenden Quartiernamen erhalten (Quartier Les Halles, Le Flair oder New York Village).  
Wie auf den Bilder zu erkennen ist, vermitteln die Gebäude eine "Abschottung" und bilden Innenhöfe, die nicht durch Besucher begehbar sind und somit rein den Bewohnern vorbehalten sind. Östlich schließt sich hingegen ein breiter, bepflanzter und parkähnlicher Damm an, welcher das Gebiet von der Toulouser Allee bzw. der Bahnstrecke abschottet. Von hier aus erhält man einen guten Blick auf den nördlichen Siedlungsbereich (die letzten drei Fotos der Serie) zwischen S-Bahn-Haltestelle 'Zoo' und 'Derendorf'.
Duisburg
Folgende Siedlungen wurden bisher in Duisburg fotografiert: 

- Hagenshof (1.100 Wohneinheiten)
- Neumühl (1.500 WE)
- Rheinpreussensiedlung (1.200 WE)
- Hochheide (1.440 WE)
Duisburg – Hagenshof
Wohnungen errichtet: 1.100 WE
Bauzeitraum: 1970er-Jahre
Fotografiert: 01/2019

Zu der Siedlung Hagenshof liegen mir leider keine Informationen vor, die Zahl der Wohneinheiten beruht auf einer Zählung bzw. Schätzung. Sofern Sie Hinweise zu Quellen haben, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf.
Duisburg – Neumühl
Wohnungen errichtet: 1.500 WE
Bauzeitraum: 1960er- bis 1970er-Jahre
Fotografiert: 01/2019

Zu der Siedlung Neumühl liegen mir leider keine Informationen vor, die Zahl der Wohneinheiten beruht auf einer Zählung bzw. Schätzung. Sofern Sie Hinweise zu Quellen haben, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf.
Duisburg – Rheinpreussensiedlung
Wohnungen errichtet: 1.200 WE
Bauzeitraum: ab 1966
Fotografiert: 01/2019

Die ursprüngliche Rheinpreußensiedlung enstand ab 1889 und es entstanden 1.800 Häuser für Bergleute. Ab 1966 wurden 1.200 Häuser abgerissen und durch neue Wohngebäude ersetzt. Aufgrund von finanzieller Schwierigkeiten des Bauträgers, konnten durch eine Bürgerinitiative der Abriss von 411 Gebäuden verhindert und somit teile der Siedlung gerettet werden. Dieses hat zur Folge, dass sich heute Wohnhochhäuser und vor dem Abriss bewahrte Häuser quasi gegenüber stehen.
Innerhalb der Rheinpreußensiedlung befindet sich mit dem Wohnpark Hochheide (nachfolgende Siedlung) ein weiteres Bauprojekt aus den 1970er-Jahren.
Duisburg – Wohnpark Hochheide
Wohnungen errichtet: 1.440 WE
Bauzeitraum: 1969 - 1974
Fotografiert: 01/2019

Von 1969 bis 1974 entstanden die sechs Gebäude mit jeweils 20 Geschossen und heißen im Volksmund "Weiße Riesen". Der Wohnpark Hochheide entstand als eigenständiges Projekt innerhalb der (neuen) Rheinpreußensiedlung.
Der gesamte Wohnpark steht aufgrund seines schechten Rufs zur Disposition und ist Teil der Maßnahme "Stadtumbau-West". Zwei Gebäude stehen aktuell leer, eines wird zur Sprengung vorbereitet (gesprengt im März 2019). Ein Gebäude wurde grundlegend saniert und hat den Namen "Roter Riese" erhalten. Insgesamt soll der gesamte Stadtteil durch den Rückbau aufgewertet werden.
Erkrath – Neue Stadt Hochdahl
Wohnungen errichtet: 9.560 WE
Bauzeitraum: 1959 - 1985
Fotografiert: 05/2017

Die Siedlung wurde als Entlastungsstadt für Düsseldorf konzipiert und sollte im Ursprung einmal 50.000 Bewohnern eine neue Heimat geben. Realisiert wurden dann jedoch "nur" 9.560 Wohnungen für (aktuell) gut 28.000 Einwohner. Markant ist der zentrale See mit den (stark vernachlässigten) Freizeitanlagen und seinen Hochhäusern, sowie dem Verwaltungsgebäude (erste Fotos der Serie).
Baubeginn war 1959 mit einer, für diesen Siedlungsumfang, neuen Wohnbereichsanordnung (Nachbarschaften), wobei bestehende Dorfstrukturen in das Gesamtbild der neuen Stadt integriert wurden. Dieses ist deutlich in den Nachbarschaften Trills und Millrath zu erkennen, wo die alte Bebauung deutlich dominiert und nur wenige Neubauten entstanden. Anders ist dieses in Hochdahl (mit dem Hochdahler Markt), Sandheide, Wellbeck und Ost-Millrath - hier bestehen die Nachbarschaften fast komplett nur aus Neubauten.
Zu den Fotoserien rechts, diese zeigen:
     - Hochdahl und Hochdahler Markt 
     - Sandheide
     - Wellbeck
     - Millrath
     - Trills
Das Zentrum der "Stadt" bildet der „Hochdahler Markt“ mit dem Einkaufsbereich, welcher von den zuvor aufgeführten Nachbarschaften umgeben ist. Die Nachbarschaften werden meistens durch Grünstreifen oder Parkanlagen voneinander „isoliert“ - ähnliches findet man in Salzgitter-Lebenstedt oder auch Wolfsburg, dort allerdings deutlich kleinteiliger.
Noch vor der geplanten Fertigstellung 1980 (tatsächlich erst 1985) wurde Hochdahl 1975 nach Erkrath eingemeindet. Diverse kulturelle und öffentliche Einrichtungen wurden aus dem Grund in die namensgebene, aber doch weitaus kleinere, Kernstadt verlegt. Einzelne Erweiterungen bzw. Umbaumaßnahmen rund um den Hochdahler Markt erfolgten noch bis ins neue Jahrtausend.
Insgesamt ist die Datenlage zur Neuen Stadt Hochdahl sehr gering, da sich Publikationen zu Erkrath auf die Kernstadt beschränken. Für weitere Hinweise wäre ich sehr dankbar!
Espelkamp – Mittwald
Wohnungen errichtet: 2.200 WE
Bauzeitraum: ab 1950
Fotografiert: 2009

Im Oktober 1949 wird vom Land Nordrhein-Westfalen, dem Diakonischen Werk und der Evangelischen Kirche die "Aufbaugemeinschaft Espelkamp GmbH" gegründet und ab 1950 erste Wohnungen errichtet bzw. Industriebetriebe angesiedelt. 1959 erhielt Espelkamp-Mittwald die Stadtrechte und wird fortan nur noch "Stadt Espelkamp" genannt.
Der Bau erfolgte durch die "Neue Heimat" und es wurden 2.200 Wohnungen für 4.600 geplante Arbeitsplätze errichtet. Das Siedlungsgebiet entstand vorwiegend auf bereits vorhandener Infrastruktur (Firmengelände einer Munitionsfabrik im zweiten Weltkrieg).
Es entstanden sowohl mehrgeschossigen Wohnkomplexe als auch Wohnhochhäuser, eine ausgedehnte Zeilenbebauung und vor allem in der Neuzeit zahlreiche Einfamilienhaussiedlungen, welche die Kernstadt umgeben. Es sind leider keine genauen Zahlen zu den geplanten bzw. tatsächlich erstellten Wohneinheiten oder den jeweiligen Bauabschnitten zu erhalten. 
Über nähere Hinweise, die dem Bauzeitraum und weiterer Unterteilungen der Baugebiete, wäre ich dankbar.
Gütersloh – Blankenhagen
Wohnungen errichtet: 1.000 WE
Bauzeitraum: unbekannt
Fotografiert: 2011

Im Bereich Hofbrede / Dessauer Straße wurden insgesamt 1.000 Wohnein-heiten errichtet. Weitere Angaben sind nicht bekannt. Markant sind jedenfalls die drei Punkthochhäuser und mehrere 6-geschossige Hochhausscheiben, welche sich deutlich von der eigentlichen Bebauungsstruktur abheben und stehen inmitten zahlreicher Gebäuderiegel mit Flach- und Spitzdächern sowie vieler Einfamilienhäuser.
Kamp-Lintfort – Gestfeld
Wohnungen errichtet: 1.100 WE
Bauzeitraum: 1950er-Jahre
Fotografiert: 01/2019

Die Siedlung "Gestfeld" wurde in den 1950er-Jahren mit 1.100 Wohneinheiten errichtet. Es gibt Ansätze der Gartenstadt und dem zu der Zeit gängigen Baumuster: zentrale Punkthochhäuser. Zu den Seiten werden die Geschosshöhen niedriger und gehen zu Einfamilienhäusern über. Im Zentrum befindet sich, im Bereich der Hochhäuser, auch eine (nahezu verwaiste) Einkaufspassage.
Köln – Chorweiler
Wohnungen errichtet: 10.000 WE
Bauzeitraum: 1960 - 1990
Fotografiert: 2007

Das Zentrum von "Chorweiler" entstand in den 1970er Jahren, Baubeginn der eigentlichen Siedlung war bereits 1960 und ist als „künstlicher Stadtteil“ ein typisches Beispiel der Städte- und Wohnungsbaupolitik dieser Zeit. 
Die Idee einer „Neuen Stadt“ des Architekten F. Schumacher bestand bereits seit 1922, wurde aber erst 1957 wieder aufgegriffen, um der Wohnungsnot der Nachkriegszeit zu begegnen. Ziel war es, Wohnraum in der Nähe der (neuen) Industriegebiete im Norden der Stadt zu schaffen. Auf engstem Raum sollte eine eigene Stadt für 100.000 Menschen entstehen, die Wohnung, Arbeit, Handel, Freizeit und soziale Einrichtungen auf kurzen Wegen verbinden würde.
Eine Grundidee dieser Stadtplanung war die heute markante Skyline der Siedlung: Im Süden beginnend mit überwiegend ein- bis vierstöckiger Bebauung, im Zentrum dann Hochhäuser mit bis zu 30 Etagen und zum Norden eine langsam abfallende Geschosshöhe.
Der zentrale Teil "Chorweiler" und "Chorweiler-Nord", wurde in den 1970er- und 1980er-Jahren erbaut. Das Ergebnis ist die größte Wohnsiedlung in Nordrhein-Westfalen, wobei erst 1976 eine Einkaufszeile zur Nahversorgung fertiggestellt wurde. Insgesamt erfolgte der Bau von "nur" 10.000 WE, da die schlagartige Errichtung von mehr als 20.000 Wohnungen in einem Siedlungsgebiet, nicht mehr als zeitgemäß galt (Korrektur der Wachstumsprognosen, Schwerpunktverlagerung zum Eigenheim). So fand 1990 der Abschluss des Siedlungsbau 1990 statt, wobei bis heute in den Randbereichen noch Erweiterungen stattfinden, wenn auch nicht in dem Projektkontext der eigentlichen Siedlung "Chorweiler".
Auch viele der geplanten Bürobauten wurden nicht umgesetzt, so dass sich die geplante Infrastruktur bald als zu großzügig erwies und das Konzept von „Wohnung und Arbeit“ nicht verwirklicht wurde.
Marl – Stadtmitte 
Wohnungen errichtet: 2.000 WE
Wohnungen aktuell: 1.847 WE
Bauzeitraum: 1960er - 1990er-Jahre
Fotografiert: 05/2017

Um der Stadt Marl eine "echtes" Stadtzentrum zu geben (es sind im Laufe der Jahre die Dörfer miteinander verschmolzen), wurde ab den 1960er-Jahren zentral eine neue Stadtmitte errichtet. Um den Stadtweiher wurden das Rathaus mit zwei markanten Türmen (1960 bis 1967 nach J. H. van den Broek und J. B. Bakema; Foto 1), ein Museum und das Einkaufszentrum "Marler Stern" gelegt (Foto 2). Hierzu gehören auch die drei Hochhausscheiben (von ehemals vier, Anfang der 1970er-Jahre errichtet) und ein sich südlich anschließendes Wohngebiet mit ca. 1.100 WE, welches optisch sehr heterogen gehalten ist. 
Das südlich anschließende Gebiet ist älter als die Stadtmitte und so lässt sich der Wandel im Städtebau deutlich erkennen: Weniger brachial und abwechslungsreicher, als die in den 1970er-Jahren abschließend errichteten Hochhausscheiben.
In den 1990er-Jahren wurde das Bauprojekt "Stadtmitte" nach Nordosten mit einem halbringförmigen 7-geschossigen Gebäude, welches von 10 fünfgeschossigen Punkthäusern rückwärtig flankiert wird, endgültig abgeschlossen. Zwischen diesem markanten Gebäude und dem EKZ liegt der S-Bahn- und Busbahnhof an einem eher unwirklich zumutenden Platz.
Minden – Bärenkämpen
Wohnungen errichtet: 1.500 WE
Bauzeitraum: unbekannt
Fotografiert: 2009

Mit der Siedlung "Bärenkämpen" entstanden 1.500 WE für die britischen Soldaten (NATO-Siedlung). Gebaut wurde industriell wie auch traditionell - von Wohnhochhäusern bis zu vierstöckigen Wohnhausriegeln mit traditionellem Giebel. Nach dem Abzug der Soldaten und deren Familien zogen in den Stadtteil vorwiegend Spätaussiedler aus osteuropäischen Staaten ein. Nähere Daten zur Entstehung oder Planung liegen mir nicht vor. Eine ähnliche Siedlung entstand auch mit der NATO-Siedlung Powe in Belm bei Osnabrück.
Moers
Folgende Siedlungen wurden bisher in Moers fotografiert: 

- Eick-West (1.000 Wohneinheiten)
- Rheinkamp-Meerfeld (1.600 WE)
Moers – Eick-West
Wohnungen: 1.000 WE
Bauzeitraum: 1950er- bis 1960er-Jahre
Fotografiert: 01/2019

Ab 1957 wurde die Siedlung "Eick-West" errichtet, wobei archäologische Funde den stark Bau verzögerten. Es entstanden letztdenlich insgesamt 1.000 Wohneinheiten.
Sofern Sie weitere Informationen über die Siedlung haben, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf!
Moers – Rheinkamp-Meerfeld
Wohnungen: 1.600 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 01/2019

In den 1960er-Jahren wurden südlich und östlich der Kernbebauung von Rheinkamp mit der Siedlung "Meerfeld"etwa 1.600 Wohneinheiten errichtet. 
Während im südlichen Teil vorwiegend Zeilen mit nur einzelnen Punkthochhäusern gebaut wurden, entstanden im östlichen Teil Punkthochhäuser mit entsprechenden Freiflächen. Gerade dieser Teil der Siedlung wird zur Zeit aufwendig saniert und umgebaut.
Sofern Sie weitere Informationen über die Siedlung haben, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf!
Münster (Westfalen)
Folgende Siedlungen wurden bisher in Münster fotografiert: 

- Aaseestadt (1.700 Wohneinheiten)
- Berg Fidel (1.700 WE)
- Brüningheide (6.000 WE)
- Coerde (2.300 WE)
Münster (Westfalen) – Aaseestadt
Wohnungen errichtet: 1.700 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 2009

Die Aaseestadt entstand in den 1960er Jahren am östlichem Ufer des Aasee. Siedlungsprägend sind zum einen die drei gelben Wohnhochhäuser und das zentrale Einkaufszentrum, welches über Rampen und Treppen zu erreichen ist.
Ansonsten sind die 1.700 Wohneinheiten hauptsächlich in Form von Ein- und Mehrfamilienhäusern anzutreffen.
Münster (Westfalen) – Berg Fidel
Wohnungen errichtet: 1.250 WE
Bauzeitraum: 1967 - 1976
Fotografiert: 2006 + 01/2019

Ab 1967 entstanden im Süden von Münster mit 1.250 Wohneinheiten die Siedlung "Berg Fidel". Prägnant und von weitem aus sichtbar ist der "Weiße Riese" mit seinen 17 Geschossen. Geplant als Luxus-Wohnanlage, heute das (negative) Aushängeschild der Siedlung (die Fernansicht, letztes Foto der Serie, zeigt eine Aufnahme aus Richtung der Hammer Straße, 2006 aufgenommen).
Insgesamt ist die Siedlung das südliche Gegenstück zur "Brüningheide": Ebenso dicht und hoch bebaut und mit ähnlichen sozialen Problemen.
Münster (Westfalen) – Brüningheide
Wohnungen errichtet: 6.000 WE
Bauzeitraum: 1970er-Jahre
Fotografiert: 2006

Mitte der 1970er Jahre entstand im Münsteraner Stadtteil Kinderhaus die Siedlung "Brüningheide" mit seinen 6.000 Wohneinheiten.
Die Siedlung ist mit bis zu 12-geschossigen Wohnkomplexen im Zentrum sehr dicht bebaut und läuft zu den Seiten in eine flache Bungalowbebauung aus. Die zentrale Wohnkomplexbebauung wird von einem Straßenring förmlich von der umgebenden Siedlung abgeschnürt.
Münster (Westfalen) – Coerde
Wohnungen errichtet: 2.300 WE
Bauzeitraum: 1962 - 1970
Fotografiert: 2006

Der Bereich (Neu-)Coerde wurde von 1962 - 1970 mit 2.300 Wohneinheiten erbaut und besteht aus einer Mischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern bzw. Wohnhochhäusern. 
Ratingen – West 
Wohnungen errichtet: 7.700 WE
Bauzeitraum: 1966 - 1976
Fotografiert: 05/2017

Nördlich von Düsseldorf wurde mit dem Großbauprojekt Ratingen-West ab 1966 eine sehr stark verdichtete Siedlung mit bis zu 15-geschossigen Hochhäusern errichtet. Es entstanden bis in die 1970er-Jahre hinein 7.700 Wohneinheiten - die Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat" plante ursprünglich noch weitere 8.000 WE, die Pläne wurden aber verworfen. In der Zeit des Siedlungbaus wurde das Motto der 1960er-Jahre ("Urbanität durch Dichte") als überholt angesehen.
Sehr auffällig ist einmal ein U-förmiger Komplex mit Öffnung zur Siedlungsmitte und dem sich dort befindlichen See bzw. Einkaufszentrum mit drei markanten Hochhausscheiben. Neben vielen heterogenen Hochhaus-, Wohnkomplex- und Riegelvariationen, gibt es auch ungewöhnliche Gebäude wie die vielen Einfamilienhäuser in Plattenbauweise (letztes Foto der Serie).
Remscheid
Folgende Siedlungen wurden bisher in Remscheid fotografiert: 

- Hackenberg (1.200 Wohneinheiten)
- Hasenberg (1.300 WE)
- Fichtenberg (1.000 WE)
Remscheid - Hackenberg
Wohnungen errichtet: 1.200 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 06/2019

Die Siedlung "Hackenberg" befindet sich im Stadtteil Lennep und zeichnet sich durch die markanten Hochhäuser aus. Leider war es mir zeitlich nicht möglich, die Siedlung direkt aufzusuchen und somit liegt nur ein Bild vor (aufgenommen von der Siedlung "Hasenberg" aus). 
Remscheid - Hasenberg
Wohnungen errichtet: 1.300 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 06/2019

Die Siedlung "Hasenberg" entstand wahrscheinlich Mitte der 1960er-Jahre mit 1.300 Wohneinheiten im heutigen Stadtteil Lennep.
Errichtet wurden kleinere Punkthochhäuser, Zeilen und Scheibenhochhäuser, welche sich dem Höhenprofil teilweise anpassen, aber auch entgegen stellen. So beginnen zahlreiche Gebäude ebenerdig und werden auf Stelzen fortgeführt.
Traditionell und somit typisch für das Bergische Land wurden Schieferschindeln als Fassadenschutz verwendet, wobei aufgrund von Sanierungsmaßnahmen die Schindeln leider durch lieblose und wenig identitätsstiftende Dämmaterialien ersetzt worden sind.
Genauere Details zur Siedlung liegen mir leider nicht vor - sollten Sie also Informationen zum (z.B.) genaueren Bauzeitraum haben, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf. Danke!
Remscheid - Fichtenberg
Wohnungen errichtet: 1.000 WE
Bauzeitraum: 1960er-Jahre
Fotografiert: 06/2019

Die Siedlung Fichtenhöhe entstand vermutlich ab den frühen 1960er-Jahren mit etwa 1.000 Wohneinheiten. 
Am westlichen Ende der Siedlung entstanden mehrere Punkthochhäuser und diverse Zeilenbauten mit Giebeln, gefolgt von einer Eigenheimsiedlung welche östlich erneut in eine Zeilen- und Blockbebauung mit abschließendem Punkthochhaus übergeht. In diesem östlichen Teil der Siedlung „kriecht“ die Siedlung dann dem Höhenprofil angepasst in Richtung Innenstadt.
Genauere Details zur Siedlung liegen mir leider nicht vor - sollten Sie also Informationen zum (z.B.) genaueren Bauzeitraum haben, nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf. Danke!
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