Exkurs - was kann mit Flächen ehemaliger Wohnbebauung passieren?

Im Rahmen einer Fachexkursion bot sich mir die Verknüpfung von Hobby und meinem (damaligen) Beruf. Dementsprechend folgt jetzt ein recht „bodenkundlicher“ Themenblock aus dem September 2014.
Der Rückbau in Halle-Neustadt lässt oftmals viele Fragen einer möglichen Nachnutzung offen, wobei es um die Umnutzung von Randbereichen geht - also westlich der gelegenen Baukomplexen, wie dem WK V bzw. WK VI. Hier erfolgte die Abnahme der Bevölkerung besonders stark, so dass ein weiträumiger Rückbau stattfand.
Aus Kostengründen wurden die Gebäude nur oberflächlich zurückgebaut, die Bodenplatten verblieben jedoch (perforiert) im Boden. Für eine Umgestaltung zur Parkanlage, u.a. mit großen Bäumen (Kosten!), sind diese Flächen aufgrund der „Abseitslage“ und der Bodenplatten (mangelnde Durchwurzelung) und aus bodenkundlicher Sicht so gut wie nicht geeignet. Außerdem wäre so die Option vereitelt worden, dieses Land zu einem späteren Zeitpunkt erneut als Bauland zu verwenden (Flächenrecycling).
Letztendlich wurde sich wegen der zuvor genannten Randbedingungen für eine neue Möglichkeit der Nachnutzung ehemals bebauter Grundstücke entschieden: die Nutzung der Fläche als „Energiewald“!
Es erfolgte im Jahr 2007 der Anbau von 18.000 Pappelstecklingen mit dem Ziel der Nutzung als Kurzumtriebsplantage (= Holzhäckselgewinnung). Dieses bedeutet, dass die Pflanzen nach drei bis vier Jahren geerntet werden, wodurch der geringmächtige Boden auf die flachwurzelnden Pappeln bei der Pflanzenentwicklung kaum merklich auswirken wird, da sich kein „richtiger“ Pappelwald entwickeln soll.